Karneval in der Region Keine einheitliche Regel zu Brauchtumszonen im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Die 19 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Rhein-Sieg-Kreis können sich offenbar auf keine einheitliche Regelung bei der Einrichtung von Brauchtumszonen im Karneval einigen.

 Auf dem Siegburger Marktplatz wird es keine Karnevalsveranstaltung – wie hier vor vier Jahren – geben.

Auf dem Siegburger Marktplatz wird es keine Karnevalsveranstaltung – wie hier vor vier Jahren – geben.

Foto: Thomas Heinemann

Zur Einrichtung von sogenannten Brauchtumszonen konnten sich die 19 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Rhein-Sieg-Kreises am Freitag bei der gemeinsamen Besprechung mit Landrat Sebastian Schuster „auf keine Sprachregelung“ einigen. Das teilte die stellvertretende Sprecherin der Runde, die Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, auf Anfrage mit.

Sie betonte, es habe sich schließlich um eine „Dienstbesprechung“ gehandelt, aus der sie keine weiteren Angaben machen wolle. In ihrer Gemeinde wolle sie zunächst einmal abwarten, wie sich die Karnevalsgesellschaften und -vereine in der Sache positionieren wollten. Es seien aber bislang noch keine Vereine auf sie zugekommen, sagte sie.

Wie berichtet, hat die Stadt Siegburg bereits erklärt, an den Karnevalstagen keine Brauchtumszone einrichten zu wollen. Viele Vereine in der Region haben zudem mit Unverständnis auf die Entscheidung der Landesregierung reagiert: Sie hatten sich zuvor auf eine Empfehlung der Karnevalsverbände mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eingelassen, „mit Blick auf den Gesundheitsschutz auf entsprechende Veranstaltungen zu verzichten“, und das mit allen finanziellen Konsequenzen, wie diese betonten. Denn die Ehrenamtlichen seien für ihre Vereinsarbeit auf die Einnahmen angewiesen. Dass jetzt kurz vor Weiberfastnacht eine neue Regelung „um die Ecke“ kommt, verärgert die Karnevalisten.

Auch in Meckenheim wird es an den jecken Tagen keine Brauchtumszonen geben. Wie die Stadt am Freitag mitteile, ist das das Ergebnis eines Austauschs zwischen Bürgermeister Holger Jung und den Spitzen der Karnevalsvereine. Schon im Januar hatten sich die Karnevalisten einvernehmlich darauf verständigt, die Umzüge abzusagen und auf Veranstaltungen im klassischen karnevalistischen Sinne zu verzichten.

Kritik am Vorstoß der Landesregierung

Landrat Schuster (CDU) hatte zuvor den Vorstoß der Landesregierung, in sogenannten Brauchtumszonen das Karnevalsfeiern zu erlauben, kritisiert. Schuster: „Das wird die Infektionszahlen weiter befeuern.“ Zudem sei es den Karnevalsvereinen, die ihre Veranstaltungen alle abgesagt hätten, nicht zu vermitteln, dass nun kommerzielle Anbieter „überall wie Pilze aus dem Boden schießen und Angebote machen“. Offen sei etwa auch die Frage, wer dafür zuständig und verantwortlich sei, dass die Auflagen umgesetzt und kontrolliert würden.

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