Angela Lessmann, die seit 1995 den Treffpunkt in der Siedlung betreut, bestätigte den harmonischen Eindruck. Zwischen 30 und 50 Kinder kommen täglich ins Haus. Deren Eltern gehörten zum Teil schon zu den Besuchern und greifen heute noch gerne auf die Unterstützung zurück, die in der Spielstube angeboten wird. Dazu zählt auch eine spezielle Frauenarbeit, in deren Rahmen Angela Lessmann auf Wunsch auch Hausbesuche macht.

"Sogar Menschen, die von hier weg gezogen sind, halten weiter den Kontakt zu uns", berichtet die Diplom-Sozialarbeiterin. 1974 mietete die damalige Gemeinde Sankt Augustin eine 72 Quadratmeter große Wohnung in den ehemaligen Bauten der Nordwestdeutschen Siedlungsgesellschaft in der Cranachstraße an. Zunächst diente die Spielstube als "Bewahrstube" für die Kinder der zahlreichen Migranten, die in den 1970er Jahren verstärkt an die Cranachstraße zogen. Später wurde sie als "offene Kinder- und Jugendeinrichtung" der städtischen Jugendarbeit zugeordnet. Seitdem zählen schulergänzende Betreuung, kreative Freizeitgestaltung und Arbeit für das Gemeinwesen zum erweiterten Angebot.

Seit 2003 ist das Wohnungsunternehmen Sahle Wohnen Besitzer der Wohnanlage und gleichzeitig mit viel sozialem und finanziellem Engagement Kooperationspartner der Spielstube. 2011 stellte sie der Tagesstätte eine 110 Quadratmeter große Wohnung zur Verfügung. Elke Schmengler, die mit weiteren Kolleginnen des Sahle Unternehmens die Geburtstagsparty unterstützte, lobte die Arbeit von Angela Lessmann und ihrem Team, das nicht nur einen "familienfreundlichen Standort" geschaffen habe, sondern mit seiner Arbeit auch einen Beitrag zu erfolgreicher Integration leiste.