Kirche Sankt Hedwig Kita "Kinderreich" präsentierte Kunst

SIEGBURG · So richtig verstehen konnten die Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren den ganzen Rummel um ihre Bilder wohl nicht. Mit großen Augen nahmen sie zur Kenntnis, dass die Erwachsenen so viel Kreativität lobten und ihnen bescheinigten, wie toll die Ausstellung sei.

 Holen Kunst und Kreativität in die Kirche auf der Zange: Die Kinder der Kita "Kinderreich" und ihre Unterstützer.

Holen Kunst und Kreativität in die Kirche auf der Zange: Die Kinder der Kita "Kinderreich" und ihre Unterstützer.

Foto: Holger Arndt

Auf die Frage, ob sich jemand von den kleinen Künstlern zu den Werken äußern wollte, kam von drei Angesprochenen dreimal ein kurzes und klares "Nein". Das war auch gar nicht nötig, denn die Collagen und gemalten Arbeiten auf Leinwand sprechen für sich.

Die Ausstellung kam auf Anregung des Vereins der Freunde und Förderer der Kirche Sankt Hedwig zustande, der unter anderem mit diesem Projekt unter dem Motto "Kinder-Kunst-Kirche" das Gotteshaus auf der Zange als kulturellen Mittelpunkt und Ort der Begegnung für die Bürger etablieren möchte.

Seit 2009 finden dort keine Sonntags-Gottesdienste mehr statt, lediglich Schulgottesdienste, Pfarr-, Schützen- und Patronatsmessen. Daher hat sich der Verein mit dem Ziel gegründet, das kirchliche Leben auf der Zange zu fördern. Die erste Ausstellung außerhalb der Kindertagesstätte ist der Leiterin Birgit Bombien und ihrem Team mit Unterstützung der Kunstpädagogin Gerda Stommel zu verdanken.

Seit Ostern behandeln die verschiedenen Gruppen das Schöpfungsthema, die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft sowie Tiere, Pflanzen und den Himmel. "Dabei haben wir bewusst den Begriff Schöpfung vermieden und ihn durch Natur ersetzt. Damit wurde respektiert, dass auch Kinder anderer Religionsgemeinschaften am Projekt beteiligt waren", erklärt Bombien.

Inspiriert von verschiedenen Kinderbüchern zu den einzelnen Themen, setzten die Kinder ihre eigenen Vorstellungen um. Das war aber gar nicht so einfach. Vor allem die Größeren hätten "keinen Bock" gehabt, erzählt die Leiterin. "Erst als die Kleinsten ein gemeinsames Bild geschaffen hatten, sprang der Funken auf die Älteren über. Es war unglaublich spannend, welche Assoziationen die Mädchen und Jungen zu den verschiedenen Themen hatten", fährt sie fort.

Auf die Frage beispielsweise, woran sie bei Luft denken, kamen wie aus der Pistole geschossen die Antworten Luftballon, Hubschrauber und Flugzeug. Beim Wasser war für alle klar, dass da natürlich Fische drin schwimmen und beim Begriff Erde durfte der Regenwurm nicht fehlen. Der Himmel ist reduziert auf eine Tag- und Nachthälfte. Hell und dunkel, Sonne und Mond. Verblüffend einfach. Die Bilder sind bestens geeignet, die Welt wieder einmal mit Kinderaugen zu sehen.

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