Neue Details zu tödlichem Streit 24-jähriger Disco-Gast stirbt nach Messerstecherei in Siegburg

Update | Siegburg · Nach einer folgenschweren Auseinandersetzung zwischen vier Personen sind in der Nacht auf Samstag in Siegburg zwei Männer schwer verletzt worden. Eines der Opfer erlag später seinen Verletzungen. Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet und sucht nach Zeugen.

 Der Vorfall soll sich in der Klangfabrik in Siegburg ereignet haben.

Der Vorfall soll sich in der Klangfabrik in Siegburg ereignet haben.

Foto: Peter Kölschbach

Es sollte eine ausgelassene Mallorca-Party mit Sangria und Ballermannsongs werden - doch der Freitagabend endete in der Siegburger Diskothek „Klangfabrik“ für einen der Gäste tödlich: Ein 24 Jahre alter Mann ist nach einem Streit und einer Messerstecherei seinen schweren Verletzungen erlegen, ein 28 Jahre alter Gast wurde zudem schwer verletzt.

Zuvor hatte es laut Polizei am frühen Samstagmorgen vor dem Club an der Straße Am Turm gegen 2.30 Uhr eine folgenschwere Auseinandersetzung zwischen insgesamt vier Personen gegeben. Nach aktuellem Sachstand wurden dabei die zwei Männer im Alter von 24 und 28 Jahren durch Stiche schwer verletzt. Die Hintergründe der Auseinandersetzung sind noch unklar.

Nach erfolgter Erstversorgung vor Ort wurden die Verletzten von Rettungskräften schließlich zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser eingeliefert. Der 24-jährige Mann erlag dort noch in den Nachtstunden seinen schweren Verletzungen. Der 28-Jährige wird weiterhin im Krankenhaus behandelt.

Mordkommission nimmt Ermittlungen auf

Aufgrund der Gesamtumstände hat eine Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Sascha Reuter zusammen mit Oberstaatsanwältin Claudia Heitmann die Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen.

Nach dem derzeitigen Sachstand waren mehrere Personen an der Auseinandersetzung in der Diskothek beteiligt, teilte die Polizei am Samstagnachmittag mit. Die Polizei fahndet aktuell mit Hochdruck nach den vom Ort des Geschehens geflüchteten Tatverdächtigen. Derzeit geht die Mordkommission ersten Hinweisen auf mögliche tatverdächtige Personen nach.

Polizei sucht Zeugen und Handyaufnahmen

Die Ermittler bitten Zeugen, die insbesondere auch in der Räumlichkeit der Diskothek Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu der beschriebenen Auseinandersetzung gemacht haben, oder bestensfalls auch über Handyaufzeichnungen hierzu verfügen, sich unter der Rufnummer 0228-150 mit der Mordkommission in Verbindung zu setzen.

Wie die Klangfabrik auf ihrer Facebook-Seite mitteilte, blieb die Diskothek am Samstagabend geschlossen. Wie es nun weiter geht, steht in den Sternen. Polizei und Ordnungsamt werden voraussichtlich in dieser Woche das Sicherheitskonzept der Disko prüfen. Wie Zeugen berichten, kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen in und an der Disko. Immer wieder geraten dabei auch die Türsteher in den Focus. Offenbar machen den Löwenanteil der Gäste Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aus. Die müssen den Club offiziell vor 24 Uhr verlassen haben, oder aber einen sogenannten „Muttizettel“ vorweisen können. Das ist die schriftliche Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten. Außerdem muss der Jugendlich mindestens einen erwachsenen Begleiter dabei haben. Bei der Einlasskontrolle werden die Gäste nicht oder kaum nach Waffen oder gefährlichen Gegenständen durchsucht. Ein Metalldetektor kommt laut Zeugen regelmäßig nicht zum Einsatz.

Als die Klangfabrik vor zehn Jahren als Nachfolge der Diskothek Steffi eröffnet wurde, sagte der damalige Siegburger Bürgermeister Franz Huhn: „Ich wünsche der Klangfabrik viel Erfolg. Aber wir werden als Stadt genau hinschauen.“ Und weiter: Das tue übrigens auch die Polizei. Am ersten Wochenende meldete die Polizeileitstelle keine Einsätze in und an der Disco. Die Eröffnung war gut besucht. Vor dem Einlass der Klangfabrik standen die Gäste Schlange.

Seitdem gab es aber immer wieder Zwischenfälle. Deshalb hatten auch die rechtsrheinischen Stadt- und Gemeindeverwaltungen bei einer Konferenz mit der Polizei im Frühjahr ausdrücklich über die Situation vor der Disko gesprochen.

Die Klangfabrik hat immer freitags und samstags geöffnet. Für dieses Wochenende hatten die Veranstalter unter dem Motto „Viva Mallorca“ eingeladen. In dem Werbemailing hieß es wörtlich: „In dieser Nacht wird es wild, laut und abgefahren.“ Der Ein-Liter-Sangria-Eimer kostete sieben Euro. Für Geburtstagskinder wurden eine Gratis Wodka-Flasche oder ein Zehn-Liter-Fässchen Kölsch in Aussicht gestellt.

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