Kommentar Kommentar - Ganz schön ehrgeizig

Der Radschnellweg durch Sankt Augustin wird für die Stadt nicht gerade preiswert werden, auch wenn das Land NRW 80 Prozent der Kosten dafür übernimmt.

Insofern ist nachzuvollziehen, dass die Politik in Sankt Augustin nicht "Hurra" schreit, zumal noch nicht geklärt ist, wie der Kostenanteil der beteiligten Kommunen aufgeteilt wird. Es geht aber zunächst einmal darum, sich zu entscheiden, ob die Stadt mit ins Boot steigt und am Planungswettbewerb des Landes für das ambitionierte Projekt teilnimmt.

Das sollte sie, weil das Projekt nur mit Sankt Augustin wirklich Sinn macht. Der federführende Rhein-Sieg-Kreis hat das bereits getan und zeigt sich sehr angetan von dem Projekt. Siegburg macht mit, wenn auch unter Vorbehalt, sollten die Kosten zu hoch werden.

Die werden derzeit grob auf auf insgesamt rund 15,3 Millionen Euro geschätzt. Das ist viel Geld. Gut drei Millionen Euro müssten dann der Kreis und die beteiligten Kommunen aufbringen. So spannend das Projekt auch ist und so sehr sich der Radverkehr entwickeln wird - man denke an die steigende Zahl der Pedelec-Radler -, so steht nicht zu erwarten, dass ganze Pulks von Radlern Tag für Tag auf der "Radler-Autobahn" in die Pedalen treten werden. Das sollten die Planer berücksichtigen, wenn es darum geht, die Kosten mit dem Nutzen einigermaßen in Einklang zu bringen.

Ein Radschnellweg stünde der Region zwar gut und könnte auch Impulse für die Entlastung des Autoverkehrs geben. Aber es muss wohl überlegt werden, was man sich sinnvollerweise leisten kann und was nicht.

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