Aktion im Rhein-Sieg-Kreis Polizei kontrolliert mehr als 150 Autos und Personen

Rhein-Sieg-Kreis. · Die Polizei hat am Donnerstag 107 Autos und 149 Passanten in Siegburg kontrolliert. Ein Mann wurde festgenommen. Hintergrund ist das neue Konzept „Rhein-Sieg-Sicher“ für mehr Sicherheit an öffentlichen Plätzen im Rhein-Sieg-Kreis.

 Die Polizei kontrolliert im Rahmen eines neuen Sicherheitsprogramms Autofahrer auf dem Parkplatz Stallberg.

Die Polizei kontrolliert im Rahmen eines neuen Sicherheitsprogramms Autofahrer auf dem Parkplatz Stallberg.

Foto: Alf Kaufmann

Für einen 36-Jährigen aus Sankt Augustin ist seine Autofahrt am Donnerstagnachmittag am Parkplatz Stallberg in Siegburg beendet. Polizisten hatten ihn, als er mit seinem Wagen von der B 56 kam, angehalten und kontrolliert. Weil sie den Verdacht hegten, dass er Drogen zu sich genommen hatte, ordneten sie eine Blutprobe an. Der 36-Jährige war nicht der einzige Autofahrer, den rund 100 Einsatzkräfte zusammen mit einer Hundertschaft der Bonner Polizei am Donnerstag überprüft haben. Bis zum späten Nachmittag kontrollierten sie auf dem Parkplatz sowie an der Bonner Straße in Siegburg noch weitere 106 Autos. Zudem seien 149 Personen überprüft worden, sagte Polizeisprecher Burkhard Rick.

Die großangelegte Aktion war Teil des neuen Sicherheitsprogramms „Rhein-Sieg-Sicher“, das Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg am Donnerstag gemeinsam mit Landrat Sebastian Schuster als Leiter der Behörde vorstellte. „Wir wollen die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Menschen im öffentlichen Raum zum Schwerpunkt unserer Arbeit machen“, sagte Schuster. In den vergangenen fünf Jahren hatte sich die Behörde als oberstes Ziel vorgenommen, die Zahl der Wohnungseinbrüche zu senken. Mit Erfolg: Die Zahl der Fälle sank von 1107 in 2015 auf 592 in 2018. Wohnungseinbrüche sollen auch weiterhin bekämpft werden, die Behörde setzt nun jedoch einen neuen Schwerpunkt.

„Die Zahl der Straftaten sinkt, auch in der Straßenkriminalität. Der Anteil dieser Delikte in der Gesamtzahl steigt jedoch“, sagte Harald Wilke, Abteilungsleiter der Polizei. Lag der Anteil 2018 noch bei 23,5 Prozent, stieg er im vergangenen Jahr auf rund 26 Prozent. Von 20 265 Straftaten in 2018 fielen 4767 in diesen Bereich. Zur Straßenkriminalität zählen etwa Handtaschenraube und Taschendiebstähle, Beschädigungen an Autos und Fahrraddiebstähle.

 Einsatz am Siegburger Bahnhof: Die Beamten nehmen einen Mann fest, gegen den aufgrund eines Betrugsdeliktes ein offener Haftbefehl vorlag.

Einsatz am Siegburger Bahnhof: Die Beamten nehmen einen Mann fest, gegen den aufgrund eines Betrugsdeliktes ein offener Haftbefehl vorlag.

Foto: Alf Kaufmann

Daneben würden auch Körperverletzungen, Schlägereien und Drogendelikte „die Bevölkerung in hohem Maße verunsichern und gar Angst hervorrufen“, sagte Sebastian Schuster. „Wir möchten nicht, dass sich Menschen ängstigen müssen oder Plätze sogar meiden.“ No-Go-Areas und so genannte rechtsfreie Räume gebe es jedoch nicht. Auch wenn das Sicherheitsgefühl mit Zahlen nicht immer zu belegen sei, „nehmen wir das Gefühl sehr ernst.“ Wilke appelliert daher an die Bürger, Orte, an denen sie sich unsicher fühlen, der Polizei zu melden. „Wir prüfen das dann und leiten bei Häufung Kontrollen ein.“

Eine Maßnahme innerhalb des neuen Konzeptes sei daher, „offensiv in Uniform“ mehr Präsenz zu zeigen, sagte Wilke. Polizeibeamte kontrollierten verdächtige Personen und dienten als Ansprechpartner. Am Siegburger Bahnhof nahm die Polizei am Donnerstag einen 40-jährigen Bonner fest. Gegen ihn lag ein offener Haftbefehl wegen eines Betrugsdeliktes vor. Darüber hinaus stellte die Polizei in der Innenstadt sieben Platzverweise wegen Randalen und Pöbeleien aus. Bei den kontrollierten Autofahrern stellten sie 70 Ordnungswidrigkeiten fest. Sondereinsätze wie die Großkontrollen gehören ebenfalls zum neuen Sicherheitsprogramm. „Davon soll es eine Vielzahl in diesem Jahr geben“, kündigte Wilke an.

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