Schatzkammer in neuer Form Kostbarkeiten in der Siegburger Servatiuskirche

Siegburg · Die Schatzkammer der Siegburger Pfarrkirche Sankt Servatius präsentiert sich in neuem Gewand. Sie beherbergt einen Kirchenschatz, der seinesgleichen sucht. Im Mittelpunkt der Schrein des Heiligen Anno, auf den die Abtei- und die Stadtgründung zurückgeht.

 Kernstück der Schatzkammer: Der Annoschrein.

Kernstück der Schatzkammer: Der Annoschrein.

Foto: Holger Arndt

Die Vitrinen, in denen die kostbaren Schreine der Pfarrkirche Sankt Servatius aufbewahrt sind, seien Schaufenster in die Vergangenheit christlicher Geschichte, sagte Kölner Generalvikar Dominik Meiering. „Und gleichzeitig stellen sie heute einen neuen Ort des Gedenkens dar.“ Mit diesen Worten hat Meiering die neu gestaltete Schatzkammer der Siegburger Sankt-Servatius-Kirche feierlich eingesegnet.

Im Zuge langer Innensanierungen der Kirche wurde auch ihre Schatzkammer umgestaltet. Ausschlaggebend für die Umgestaltung war nicht zuletzt die Rückkehr des Annoschreins, der bis 2013 auf dem Michaelsberg aufgestellt war. „So war die Neuaufstellung dieses Schreins auch zentraler Aspekt bei der Gestaltung der Schatzkammer“, sagt Ausstellungsgestalterin Ingrid Bussenius. Zusammen mit anderen spätromanischen Schreinen findet der Annoschrein nun auf der Südempore der Kirche Platz. Die Schreine der Heiligen Apollinaris, Honoratius, Benignus sowie Mauritius und Innocentius sind leicht versetzt hintereinander angeordnet. Der Annoschrein bildet den Abschluss.

„Der erste Raum der Schatzkammer soll eine Vorstellung geben, wie die Schreine auf der Südempore mal ausgesehen haben“, erklärt Bussenius. In zwei Wandnischen sind dafür Reproduktionen eines Gemäldes des Annoschreins angebracht. Vor der Umgestaltung drängten sich die Schreine im zweiten Raum der Schatzkammer. „Der war sehr schlauchig und eng“, so Bussenius. Auch diesen Raum hat sie umgestaltet. Die östliche Außenwand wurde zurückgebaut, so dass ein kreisrundes Fenster freigelegt wurde. In den Wandnischen sind kostbare Textilien ausgestellt. In der Raummitte befinden sich Tragaltäre und der Annostab.

Die Schatzkammer von Sankt Servatius Siegburg
29 Bilder

Die Schatzkammer von Sankt Servatius Siegburg

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Insgesamt beherbergen die zwei Räume der Schatzkammer und die Südempore heute fünf Schreine, vier kleinen Reliquiare, zwei Tragaltäre und Elfenbeinarbeiten, mehrere Stoffreste aus verschiedenen Zeiten und Gegenden sowie Gold- und Silberarbeiten aus der Barockzeit.

Die Schatzkammer kann dienstags bis freitags jeweils von 11 Uhr bis 17 Uhr in der Servatiuskirche am Siegburger Markt besichtigt werden. Der Besuch ist kostenlos, ebenso der neue Ausstellungsführer, den die Freunde und Förderer des Michaelsbergs herausgegeben haben. Auch werden Führungen angeboten (bis 20 Personen, zum Preis von insgesamt 60 Euro pro Führung). Nähere Infos und Anmeldung im Pastoralbüro unter 02241/ 971690. (ga)

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