Europäische Tage des Kunsthandwerks in Siegburg Kreative schlagen einen Bogen von der Tradition zur Moderne

Siegburg · Die Europäischen Tage des Kunsthandwerks wollen zeigen, wie eng Kunst und Handwerk miteinanderverwoben sind. Die Stadt Siegburg macht am kommenden Wochenende zum dritten Mal mit. Elf Kunsthandwerker öffnen dafür ihre Ateliers.

Zeigt ihre Kreativität und Handwerkskunst bei den ETAK: Ines Hasenberg ist sich der Verbindung von traditioneller Töpferkunst in Siegburg und zeitgenössischer Keramik bewusst.

Zeigt ihre Kreativität und Handwerkskunst bei den ETAK: Ines Hasenberg ist sich der Verbindung von traditioneller Töpferkunst in Siegburg und zeitgenössischer Keramik bewusst.

Foto: Susanne Haase-Mühlbauer

Einen europäischen Gedanken machen Siegburger Ateliers und Werkstätten in der Zeit von Freitag bis Sonntag für die Öffentlichkeit sichtbar. Neugierde ist dann nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich gewünscht. Wer schon immer wissen wollte, wie denn eigentlich ein Schuh, ein Ring oder eine Vase entsteht, kann den Siegburger Kreativen „auf die Finger schauen“. Bei den „Europäischen Tagen des Kunsthandwerks“ (ETAK) ist der Weg das Ziel – hier liegt der Fokus auf allem, was die Kreativschaffenden in ihren Ateliers machen, bis sich das Unikat am Ende in den Schaufenstern und Vitrinen zeigt. Die ETAK finden zeitgleich in 20 europäischen Ländern statt.

Elf Kreativschaffende öffnen dann auch in der Kreisstadt ihre Türen und lassen sich bei ihren Handwerkskünsten über die Schultern schauen. Sie decken dabei ganz unterschiedliche Themen ab. Der Bogen reicht vom Modedesign im Atelier Fadenlauf (Lindenstraße 60) über Goldschmiedekunst im Schmuck-Atelier Maniatis (Mühlenstraße 28), Schmuckkontor (Kaiserstraße 2) und der Schmuckmanufaktur Christa Fischer (Zeithstraße 4) bis hin zu Keramikkunst bei Ines Hasenberg mit Elke Eder-Eich, Karin Dornbusch und Petra Bittl (Bahnhofstraße 15). Die Schuhmacherei Becker (Mühlenstraße 39) beteiligt sich ebenso wie Sarah und Jane Kidwear (Steinbahn 65) und der Zugvögel Mode Concept Store (Am Herrengarten 1).

Jeder Interessierte ist eingeladen, die Siegburger Kreativen am kommenden Wochenende zu beobachten und dabei die Fertigungsprozesse zu begleiten. Es gibt dazu jede Menge Aha-Momente in den Ateliers, bei denen man sich auch selbst einmal an die Töpferscheibe oder Werkbank setzen und im Wortsinn „begreifen“ darf. Die Tourismusförderung Siegburg hat den ETAK-Gedanken aufgegriffen und bietet zu den Mitmach-Angeboten auch Kunsthandwerks- und Stadtführungen im Stadtmuseum und Rhein-Sieg-Forum an, die den Bogen zwischen Tradition und Moderne schlagen und den spannenden Weg vom Hämmern, Meißeln, Nähen bis zum Modellieren und Designen der wertvollen Unikate erklären.

In den Ateliers der teilnehmenden Städte soll der Sinn für das Zusammenspiel von Kunst und Handwerk geschärft werden. Ausgehend von Frankreich wurden die Kunsthandwerks-Tage 2002 durch das Ministerium für Handwerk ins Leben gerufen. Der europäische Kreativ-Gedanke zog schnell Kreise. Seit 2014 gibt es die ETAK auch in Deutschland.

Siegburg macht zum dritten Mal mit

Siegburg macht bereits das dritte Mal mit. „Wir alle brennen für unsere Künste“, sagt Ines Hasenberg, die in ihrem Keramik-Atelier an der Bahnhofstraße auch Gast-Künstlerinnen beherbergt. „Wir freuen uns, die Verbindung zu zeigen zwischen der historischen Handwerkskunst und dem, was jeder Einzelne von uns eigenkreativ daraus macht.“

Zwischen Freitag, 31. März, und Sonntag, 2. April, gewähren elf Ateliers und Werkstätten einen Blick hinter die Kulissen. Informationen zu den Ateliers, Öffnungszeiten, Führungen und Aktionen der Europäischen Tage des Kunsthandwerks in Siegburg unter www.tourismus-siegburg.de.

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