Tourismus im Rhein-Sieg-Kreis Kreis will neu geschaffenes Angebot in der Naturregion sichern

RHEIN-SIEG-KREIS · Die touristische Infrastruktur im Rhein-Sieg-Kreis ist in den vergangenen Jahren auf attraktive Weise ausgebaut worden. Das hat sich auch schon deutlich bei den Übernachtungszahlen der Gäste im Kreisgebiet gezeigt.

 Vorneweg: Wirtschafts- und Tourismusförderer Hermann Tengler (rechts) auf dem Natursteig.

Vorneweg: Wirtschafts- und Tourismusförderer Hermann Tengler (rechts) auf dem Natursteig.

Foto: Ingo Eisner

Der "Natursteig Sieg" ist sogar als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" vom Deutschen Wanderverband zertifiziert worden. Die Naturregion Sieg hat mit ihren Erlebniswegen, darunter auch der neue Siegtalradweg, viele Naherholungssuchende in die Region gezogen.

Dass die Qualität des Angebotes erhalten bleibt und noch mehr Gäste kommen, dafür hat der Rhein-Sieg-Kreis nun ein Konzept vorgelegt. Das neue Angebot soll personell und finanziell nachhaltig gesichert werden. "Wir haben in den vergangenen drei Jahren mehr an touristischer Infrastruktur im Rhein-Sieg-Kreis geschaffen als in den 41 Jahren zuvor", sagt der auch für den Tourismus zuständige Wirtschaftsförderer des Kreises, Hermann Tengler.

Dafür hat der Kreis auch reichlich Fördergelder bekommen, unter anderem aus den Töpfen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem der Regionale 2010. Die Strukturförderung läuft im März 2014 aber aus. Dann muss der Kreis finanziell selbst, etwa fürs Wegemanagement sorgen. "Dafür brauchen wir natürlich Personal. Wie das realisiert werden kann, wird derzeit in der Verwaltung geprüft", so Tengler.

Im Kern geht es zum einen um die Qualitätssicherung der Infrastruktur. Missstände etwa, die witterungsbedingt entstehen können auf den Wanderwegen, müssen jederzeit schnell und professionell beseitigt werden können. Dafür will der Kreis das auf der Grundlage der bisher geförderten Arbeit existierende, zentrale Wegemanagement beibehalten. "Klar ist", so Tengler, "dass die Arbeit des bisherigen Wegemanagers fortgeführt werden muss." Freilich unterstützt von freiwilligen Wegepaten und den Bauhöfen.

Zum anderen sollen die sogenannten touristischen Leistungsträger, sprich die Hoteliers und Gastronomen, weiter qualifiziert werden. Laut Tengler haben bereits mehr als 70 Betriebe in der Naturregion Sieg Qualitätsnachweise für die Zertifizierung als "Qualitätsgastgeber Sieg" erbracht und dafür auch entsprechende Investitionen getätigt.

Wichtig sei deshalb, dass die mit der Etablierung des neuen Wanderwegenetzes begonnene Beratung und Begleitung der Tourismusbetriebe durch die Wirtschaftsförderung des Kreises aufrecht erhalten bleibt und möglichst noch ausgeweitet wird, etwa auf den Siegtalradweg. Im Gegenzug leisten die zertifizierten Betriebe einen finanziellen Beitrag zum regionalen touristischen Marketing.

Damit auswärtige Gäste die touristischen Angebote im Kreis auch nutzen, will der Kreis mit seinen Attraktionen permanent werben und kommunizieren, etwa via Internet, Printprodukte oder auch mit eigenen Messen. Dazu will man starke Präsenz auf anderen Tourismusmessen zeigen. "Alle drei dieser Komponenten müssen gut zusammenspielen", meint Tengler. Nach den hohen Investitionen gehe es jetzt darum, das touristische Angebot nachhaltig und in seiner Attraktivität zu sichern und zu fördern.

Entwicklung im Kreis
Das Konzept zur nachhaltigen Förderung und Entwicklung des Tourismus im Rhein-Sieg-Kreis dient dazu, das Angebot in der Naturregion Sieg mit dem Natursteig Sieg zu sichern. Dazu zählen auch der Bergische Weg, der Römerkanal-Wanderweg, der Radweg Sieg sowie der Rheinradweg.
Dieses neu geschaffene touristische Tableau hat dazu geführt, dass in den vergangenen drei Jahren die Zahl der Gästeübernachtungen im Rhein-Sieg-Kreis um 24 Prozent auf die neue Rekordzahl von 1,34 Millionen Gäste gestiegen ist. Das ist doppelt so viel wie der Landesdurchschnitt. Die von den Übernachtungsgästen getätigten Ausgaben beliefen sich im Jahr 2012 auf rund 265 Millionen Euro. Insgesamt sichert der Tourismus im Kreis gut 5000 Vollzeit-Arbeitsplätze.

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