Klimaschutz in Siegburg Kreisstadt stellt neuen Klimaschutzmanager vor

Siegburg · Jonathan Mauersberger ist seit dem 1. Juli der neue Klimaschutzmanager der Kreisstadt. Der Geograf soll das Klimaschutz-Konzept umsetzen und geht mit gutem Beispiel voran: Er besitzt kein Auto und fährt Bus, Bahn oder Fahrrad.

Er verzichtet auf Plastik, wo es nur geht. Ein Auto möchte er nie besitzen. Alle Wege legt er daher mit seinem Fahrrad oder mit der Bahn zurück. Seit Anfang des Monats liegt auch die Strecke Köln-Siegburg auf seinem werktäglichen Programm: Denn Jonathan Mauersberger ist seit dem 1. Juli der neue Klimaschutzmanager der Kreisstadt. Wie berichtet, ist seine Stelle Teil des Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzeptes (IKKK), das der Siegburger Stadtrat im März vergangenen Jahres einstimmig beschlossen hat.

Das Konzept zeigt auf, was die Stadt Siegburg zum Klimaschutz beitragen kann. Es enthält laufende und geplante Aktivitäten, spricht aber auch Empfehlungen aus. Insgesamt listet es 96 Maßnahmen auf, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. „Ich bin mir bewusst, dass wir von Siegburg aus nicht das Weltklima retten können“, sagt Bürgermeister Franz Huhn. Aber die Stadt wolle ihren Beitrag dazu leisten – und da sei jeder Einzelne gefragt. „Jeder hat zwei bis drei Umweltsünden in seinem privaten Bereich, die er einstellen könnte“, glaubt Huhn. Er sei dankbar, dass die Stadt das Projekt angehe und nun einen Klimaschutzmanager an ihrer Seite hat. „Ich identifiziere mich ganz stark mit den Klimaschutzzielen“, sagt Jonathan Mauersberger, der an der Bonner Universität Geografie mit dem Schwerpunkt sozial-ökologische Transformation studiert hat. Seine neue Stelle sehe er als große Gelegenheit, sich selbst zu verwirklichen. Hauptaufgabe des Klimaschutzmanagers ist es, das Klimaschutzkonzept umzusetzen. „Der Katalog ist riesig, aber mir fallen auf Anhieb sieben weitere Punkte ein, um die man ihn noch erweitern könnte“, sagt der 30-Jährige, der gerade Vater eines kleinen Sohnes geworden ist. Weitere, eigene Ideen einzubringen, sei reizvoll.

Seine Stelle wird mit 65 Prozent gefördert und ist dem Siegburger Umweltamt zugeordnet. Gleichwohl arbeitet Mauersberger, der viele Jahre in Tansania gelebt hat, mit allen Dezernaten zusammen. Etwa mit der Wirtschaftsförderung, wenn es darum geht, Siegburger Unternehmen von der Nutzung von Photovoltaik-Anlagen zu überzeugen. „Wir haben nun einen dezernatsübergreifenden Experten und damit ganz andere Möglichkeiten, Dinge anzupacken“, hebt Siegburgs technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger hervor.

Künftig koordiniert Mauersberger in erster Linie die Energie- und Klimaschutzaktivitäten in Siegburg, bindet weitere Akteure ein und betreut den Umweltausschuss. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er etwa in der Anpassung des Mobilitätsverhaltens und einer stärkeren Kooperation mit öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften.

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