Ausstellung im Siegburger Stadtmuseum Künstlerinnenvereinigung Gedok zeigt Vielfalt in Material und Technik

SIEGBURG · Die Künstlerinnenvereinigung Gedok präsentiert zum 90. Geburtstag bei einer Ausstellung im Siegburger Stadtmuseum ihre ganze kreative Bandbreite. Die Ausstellung läuft bis 7. August.

 Sieg ar Siegburg Ausstellung Stadtmuseum Gedok - Ingeborg Mayr - mein Gott warum hast du mich verlassen

Sieg ar Siegburg Ausstellung Stadtmuseum Gedok - Ingeborg Mayr - mein Gott warum hast du mich verlassen

Foto: Holger Arndt

Zum elften Mal richtet die Gruppe „Angewandte Kunst“ der Künstlerinnenvereinigung Gedok Bonn dieses Jahr im Stadtmuseum ihre Sommerausstellung aus. Die 16 teilnehmenden Frauen haben die Jubiläums-Werkschau zum 90-jährigen Bestehen des Vereins unter den Titel „Vielfalt“ gestellt.

Mit den Arbeiten aus verschiedenen Materialien, darunter Ton, Papier, Metall und Textilien, wollen sie zeigen, „dass Vielfalt wunderbar, auch manchmal anstrengend sein kann, Vielfalt offen ist und Grenzüberschreitendes zulässt“, so die gemeinsame Erklärung. Vielfalt bestimme die Arbeit der Künstlerinnen, die verwendeten Materialien und Techniken, die auf unterschiedlichste Art und Weise miteinander verbunden seien und so oft zu überraschenden Ergebnissen führten, heißt es weiter in der Ankündigung.

Einige der Ausstellerinnen haben sich auch mit dem Begriff „Vielfalt“ selbst auseinandergesetzt. So beispielsweise Traudel Lindauer, Preisträgerin des bundesweiten Gedok-Kunstpreises „FormART 2015 Klaus Oschmann Preis“. Sie hat ein zartes Gebilde aus schwarzem Tüll mit einem aufgestickten Baum geschaffen, das im Raum zu schweben scheint und von dem weißer, zu Würfeln „viel gefalteter“ Stoff wie Schneeflocken oder Blütenblätter auf den Boden rieselt.

Den Bezug zum Motto Vielfalt erkennt man auch bei der Installation „1000 Kraniche für den Frieden“ von Anne Bölling-Ahrens, die ihr Werk in der Origami-Kunst aus Papier gefaltet hat. Was auf den ersten Blick wie Blüten erscheint, entpuppt sich beim genauen Hinsehen als die Darstellung von Krebszellen in ihrer Vielfalt. „Les Fleurs du Mal“ hat Solvejg Speer ihre Bilder nach dem gleichnamigen Gedichtband Charles Baudelaires benannt.

Voller Dynamik sind die Tuschezeichnungen von Sabine Puschmann-Diegel, die darin die Vielfalt an Bewegungen beim Tanz darstellt. Als Gast wurde die Filzkünstlerin Ricarda Aßmann eingeladen, die mit ihren Arbeiten zeigen möchte, „wie viel künstlerisches Potenzial in der ältesten Textiltechnik der Menschheit, das Filzen, steckt.“ Sie zeigt unter anderem einen Umhang aus Filz, den sie in Patchwork-Technik gestaltet hat und der nach ihren Worten „ständig weiter wachsen wird.“ Denn sie fügt Stoffreste hinzu, die ihr geschenkt werden oder die sie bewahren möchte. Beispielsweise Spitzenstoffe ihrer Großmutter.

„Meine Arbeit ist durchaus politisch zu verstehen“ sagt sie. Filzen sei auf der ganzen Welt bekannt und verbinde die Menschen in ihrer Vielfalt. Bei anderen Künstlerinnen wird das Motto lediglich bei der Vielfalt der Möglichkeiten mit den jeweils angewandten Techniken erkennbar, ohne dass eine Auseinandersetzung mit dem Wort selbst stattgefunden hat. Etwa bei der Präsentation von Tongefäßen, -figuren und -skulpturen.

„Vielfalt“ ist bis 7. August zu sehen im Stadtmuseum Siegburg, Markt 46, dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr.

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