Personalabbau Landrat hat Verständnis für Kritik der Polizeigewerkschaft
RHEIN-SIEG-KREIS · Als "legitim und verständlich" bezeichnete gestern Landrat Frithjof Kühn die Protestaktion der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wegen des Personalabbaus bei der Polizei, der auch die Siegburger Kreispolizeibehörde in den nächsten Jahren treffen soll.
Er nehme die Sorgen ernst, so der Landrat, der zugleich Chef der Kreispolizeibehörde ist. Allerdings nimmt er eine etwas moderatere Haltung als die Gewerkschaft ein.
Die GdP macht mobil gegen Sparpläne der Landesregierung. Sie warnt davor, dass ab 2016 die Zahl der Pensionierungen erstmals höher ist als die der Neueinstellungen. Kühn mochte gestern aber nicht die GdP-Prognose bestätigen, wonach der Siegburger Polizei bis 2020 insgesamt 23 Beamte weniger zur Verfügung stehen als heute. Für die weitere Entwicklung gebe es zu viele Faktoren, die man jetzt noch nicht abschätzen könne.
Auch die Schlussfolgerung der Gewerkschaft, dass auf Dauer nicht mehr alle Wachen zu halten seien, teilt Kühn nicht: "Ich habe nicht die Absicht, eine der fünf Polizeiwachen der Kreispolizeibehörde zu schließen", teilte er am Freitag mit. "Die Kernaufgaben der Polizei, die Einsatzbewältigung, die Gefahrenabwehr, die Verkehrsunfallbekämpfung und die Kriminalitätsbekämpfung müssen gewährleistet sein. Dazu ist die Polizei gesetzlich verpflichtet, und dafür stehe ich als gewählter Landrat."
Er räumte aber ein, dass die Beamten aufgrund gestiegener Anforderung stark belastet seien. Deshalb sei ihm besonders an der Leistungsfähigkeit und der Gesundheit der Mitarbeiter gelegen. "Dazu müsse einerseits der Ausgleich für Personalabgänge gewährleistet sein und andererseits das Personal und die Mittel so effektiv wie möglich eingesetzt werden", erklärte er. Dazu gebe es bereits Untersuchungen.
