Kreishaus Landrat Sebastian Schuster stellt neuen Sozialdezernenten für Siegburg vor

Rhein-Sieg-Kreis · Dieter Schmitz hat seine Arbeit für den Rhein-Sieg-Kreis im März aufgenommen. Er wechselt von einer Unternehmensberatung in die Siegburger Kreisverwaltung.

 Der neue Sozialdezernent Dieter Schmitz (links) mit Landrat Sebastian Schuster.

Der neue Sozialdezernent Dieter Schmitz (links) mit Landrat Sebastian Schuster.

Foto: Hannah Schmitt

Die ersten Termine hat Dieter Schmitz als neuer Dezernent für Soziales und Gesundheit des Rhein-Sieg-Kreises bereits miterlebt, am Mittwoch stellte Landrat Sebastian Schuster den Nachfolger von Hermann Allroggen offiziell vor. Im März hat der 55-Jährige das Amt übernommen, zuvor war er bei der Hamburger Beratungsfirma con_sens tätig. Aus dieser Zeit ist Schmitz die Kreisverwaltung gut bekannt. Denn das Unternehmen führte unter anderem eine Organisationsuntersuchung des Kreissozialamtes durch.

Den Termin setzte Schuster nach eigener Aussage aber auch an, weil die „Genesis der Nachbesetzung nicht ganz störungsfrei“ gewesen sei. Wie berichtet, hatte die SPD-Kreistagsfraktion Schuster bei der Besetzung der Stelle unfaires Vorgehen vorgeworfen. Der Landrat habe die Ausschreibung im Nachhinein eigenmächtig geändert.

Die SPD fürchtete zudem, in der Verwaltung parteipolitisch nicht mehr vertreten zu sein. Hintergrund war, dass die Ausschreibung zunächst einen Volljuristen für den Posten vorsah. Mit Schmitz fand sich aber ein Kandidat ohne Parteibuch und ohne juristisches Staatsexamen. „Die Ausschreibung war am Anfang sehr hoch aufgehängt, weil es eine wichtige Position ist“, so Schuster.

Bewerbungen hinter Erwartungen zurück geblieben

Die Bewerbungen seien aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Deshalb habe er die Ausschreibung aufgehoben und sei auf Schmitz zugegangen. „Bis auf den Hintergrund als Volljurist erfüllt er die Voraussetzungen über die Maßen“, sagte Schuster. „Jetzt sind wir froh, ihn hier zu haben.“ Der Sozialbereich sei für den zweitbevölkerungsreichsten Kreis Deutschlands eine Herausforderung. Er erhofft sich von Schmitz vor allem im Controlling und bei der Sozialplanung neue Impulse.

Der neue Dezernent bezeichnet sich selbst als „Kind der Region“. Er sei in Köln geboren und komme nun nach 22 Jahren in Schleswig-Holstein und Hamburg in die Heimat zurück, so Schmitz, der in Siegburg wohnt. Bei einer Verwaltung direkt hat der 55-Jährige noch nicht gearbeitet. Vor seiner Tätigkeit in der Unternehmensberatung war er unter anderem Leiter einer Integrationsfirma für Menschen mit Behinderung sowie im Erziehungsdienst der Werk- und Wohnstätten Flensburg tätig. Berufsbegleitend studierte er Betriebswirtschaft und Sozialwirtschaft. Er habe Felderfahrung, kenne Verwaltungen und habe wissenschaftlich gearbeitet, sagte Schmitz. Inhaltlich habe es bei den Parteien – auch bei der SPD – keine Angriffspunkte gegen ihn gegeben.

In den kommenden drei Monaten möchte Schmitz sich in der Verwaltung, bei den Parteien, Kommunen sowie Wohlfahrtsverbänden und Vereinen einen Überblick verschaffen. „Ich möchte da jetzt reinhören und dann einen Masterplan aufbauen.“ Um langfristig gut aufgestellt zu sein, plane er ein Projektmanagement. Im Blick hat er auch den demografischen Wandel – auch innerhalb der Verwaltung. „Wir haben Schwierigkeiten, neue Kräfte heranzuholen“, so Schmitz. Langfristig wolle er den Sozial- und Gesundheitsbereich stärken. Privat läuft er gerne, inzwischen an der Sieg entlang. Bei gutem Wetter ziehe es ihn auch aufs Motorrad, so Schmitz. „Es ist wichtig, die Gegend zu erkunden.“

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