Kunstakademie auf dem Michaelsberg Leben und arbeiten mit namhaften Künstlern

Siegburg · Eine Woche lang haben 90 Frauen und Männer in der Kunstakademie des Katholisch-Sozialen Instituts mit acht Künstlern zusammengearbeitet. Ihre Arbeiten zeigten sie beim Atleierfest auf dem Michaelsberg.

 Beim Atelierfest präsentieren die Teilnehmer der Kunstakademie des KSI auf dem Michaelsberg ihre Arbeiten.

Beim Atelierfest präsentieren die Teilnehmer der Kunstakademie des KSI auf dem Michaelsberg ihre Arbeiten.

Foto: Ingo Eisner

Leise Jazztöne erklingen im Schatten des Abteiturms, als Saxophonist Franziskus Wendels mit seiner Band aufspielt, um die Gäste des Atelierfestes, zu dem das Katholisch-Soziale Institut (KSI) am Samstagabend auf den Michaelsberg geladen hatte, zu unterhalten. Wendels ist ein Mann vieler Talente, der an seinem Instrument nicht nur die richtigen Töne trifft, sondern auch seit vielen Jahren als freischaffender Künstler in Köln tätig ist. Er gehörte neben Friedrich Dickgiesser (Malerei), Bettina Ballendat (Malerei), Andrea Ostermeyer (Plastisches Gestalten), Vanja Vukovic (Fotografie), Willi Otremba (Malerei), Vladimir Kuzmin (Druck) und Brigitte Glaser (Schreibwerkstatt) zu den Dozenten der KSI-Kunstakademie, die in der vergangenen Woche rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in die Feinheiten der bildenden Künste Einblick gewährten. Während des Atelierfestes präsentierten die Hobbykünstler ihre Arbeiten.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die „Kunst-Akademie im Sommer“ des Katholisch-Sozialen Instituts zwei Jahre lang pausieren. Deshalb war die Freude darüber, dass die Akademiewoche in diesem Jahr endlich wieder stattfinden konnte, bei Organisatoren und Teilnehmern groß. „Diese Akademie gibt es bereits seit 2005, als das KSI noch in Bad Honnef ansässig war“, sagt KSI-Kulturreferentin Kirsten Lange-Wittmann. Seit dem Umzug des KSI nach Siegburg im Jahr 2017 wird die beliebte Akademie auch auf dem Michaelsberg angeboten. „Die Atmosphäre und die Architektur ist hier einfach sensationell“, so Lange-Wittmann.

Knapp eine Woche erhielten die Akademie-Teilnehmer die Möglichkeit, mit namhaften Künstlern zu leben und zu arbeiten. Ob freie Malerei, Fotografie, Druck oder Literatur – das Angebot der insgesamt acht Klassen, die von den Fachdozenten geleitet wurden, war vielfältig. Für eine Schreibwerkstatt, an der auch die Siegburgerin Birgit Meyer teilnahm, konnte sogar die namhafte Autorin Brigitte Glaser als Dozentin gewonnen werden, die bereits zahlreiche Bücher geschrieben hat, darunter den Bestseller „Bühlerhöhe“.

„Wir haben bei ihr gelernt, die Charaktere von Figuren zu entwickeln“, sagt Meyer, „Ich war zum ersten Mal dabei und bin sehr begeistert. Während der Woche habe ich insgesamt fünf Szenen für ein Kinderbuch geschrieben, bei denen ich Tiere als Charaktere gewählt habe. Das Buch werde ich für meine Enkel fertig schreiben“, sagt sie. Auch Hobbymaler Peter Röhrig aus Troisdorf war von der Woche sehr angetan und ist sogar „Wiederholungstäter“. „Ich bin bereits zum dritten Mal dabei, und zwar immer bei Franziskus Wendels, weil er mein Lieblingsdozent ist. Er kann nicht nur malen, sondern ist auch ein begnadeter Lehrer“, sagt Röhrig. Fünf Tage lang malte der Kommunikationstrainer an seinen Bildern. „Mit der Malerei kann ich Dinge ausdrücken, die sich nicht in Worte fassen lassen“, sagt Röhrig.

Auch die Siegburgerin Karin Strack, die eigentlich gar nicht so weit von der Abtei entfernt wohnt, quartierte sich während der Woche in der Akademie ein, um an ihren Bildern unter Anleitung des Dozenten und Künstlers Willi Otremba zu arbeiten. Strack, die gerne mit Sand, Acrylfarben und Pigmenten arbeitet und eine ganz eigene Technik entwickelt hat, bei der sie nicht mit dem Pinsel, sondern mit den Händen malt, nimmt reichlich Wissenswertes aus der Woche mit. „Ich habe sehr viel über die Farbenlehre, aber auch über die symmetrischen Aspekte beim Aufbau eines Bildes gelernt“, sagt Strack, die auch im kommenden Jahr, genau wie Röhrig, wieder an der Akademie teilnehmen möchte.

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