Stadtbahn Linie 66 ist meistens pünktlich

RHEIN-SIEG-KREIS · Leicht verbessert hat sich die Pünktlichkeit der Stadtbahnlinie 66 im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus der Pünktlichkeitsstatistik der Stadtbahnen hervor, die die Kreisverwaltung am Freitag dem Planungs- und Verkehrsausschuss vorgelegt hat.

Einen Abwärtstrend zeigt die Statistik hingegen bei den linksrheinischen Linien 16 und 18 der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Vor allem die Stadtbahn 18 ist unzuverlässig.

Nach der Statistik gibt es eine Toleranzgrenze: Eine Bahn gilt dann als pünktlich, wenn sie nicht mehr als zwei Minuten und 59 Sekunden Verspätung hat. Beträgt die Verspätung mehr als zehn Minuten und 59 Sekunden, wird sie als Zugausfall gewertet. So gesehen waren 2012 92 Prozent der Fahrten der Stadtbahnlinie 66 pünktlich.

2011 waren es 91,1 Prozent der Fahrten. Schon etwas anders sieht es aus, wenn man die Toleranzgrenze auf eine Minute herabsetzt. Demnach waren 2012 70,5 Prozent der Bahnen der Linie 66 auf die Minute pünktlich (2011: 67,2 Prozent).

Bei den ausgefallenen Fahrten hat sich 2012 gegenüber dem Vorjahr kaum etwas verändert. 2012 fielen 415 Betriebsstunden der Linie 66 aus, im Jahr davor waren es 381 Stunden. Die Gründe sind nach wie vor hauptsächlich personell bedingt. Erst an zweiter Stelle kommen technische Defekte. In der Statistik für die Linie 66 sind auch die Fahrten der Linie 67 (Siegburg-Bad Godesberg) erfasst, die nur vereinzelt - morgens im Berufsverkehr - fährt.

Dagegen haben sich in der Pünktlichkeitsstatistik die Linien 16 (Bad Godesberg-Hersel-Köln) und vor allem 18 (Bonn-Bornheim-Köln) verschlechtert. Innerhalb der dreiminütigen Toleranzgrenze waren 2012 insgesamt 85,4 Fahrten der Linie 16 pünktlich (2011: 86,4 Prozent).

Bei der Linie 18 waren es gerade noch 75,9 Prozent, nachdem es im Vorjahr 80 Prozent gewesen waren. "Die Gründe für diese Unpünktlichkeit liegen auf Kölner Gebiet", sagte der Ausschussvorsitzende Ingo Steiner (Grüne). Die Kreisverwaltung erklärte dazu, dass sie wegen der Probleme mit den Kölner Verkehrsbetrieben im Gespräch sei.

Außerdem hat der Planungsausschuss am Freitag ein klares Votum für die Verbesserung des nächtlichen Nahverkehrs zwischen Bonn und dem rechtsrheinischen Kreisgebiet abgegeben. Einstimmig begrüßte er entsprechende Pläne, die die Kreisverwaltung und die Bonner Stadtverwaltung abgestimmt hatten.

Auch dabei spielt die Linie 66 eine wichtige Rolle. Sie soll - wenn alles glatt geht, schon ab Dezember - an Wochenenden und vor Feiertagen nachts stündlich zwischen Bonn und Siegburg fahren; bislang startet die letzte Fahrt um 1.34 Uhr ab Bonn und um 2.02 Uhr ab Siegburg.

Im Gegenzug soll die teilweise wenig frequentierte Nachtbuslinie N6 (Bonn-Menden-Sankt Augustin) eingestellt werden; ihre Fahrten werden laut Planung teilweise durch Zusatzangebote der Buslinien 550 und 640 kompensiert. "Wenn alles so läuft wie gedacht, kann man das nur begrüßen", sagte Rolf Bausch (CDU).

Auf seinen Vorschlag hin wurde jedoch ein Vorbehalt in den Beschluss eingebaut: Demnach legt der Kreis Wert darauf, dass die Veränderungen im Einvernehmen mit der Stadt Bonn umgesetzt werden. Martin Metz (Grüne) regte an, auf der Linie 66 nachts moderne Wagen einzusetzen - aus Lärmschutzgründen. "Bei den alten Wagen ist das Schließen der Türen sehr laut."

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