Prozess am Landgericht Bonn Mann aus Siegburg soll drei Supermärkte überfallen haben

Siegburg/Bonn · Ein Mann aus Siegburg steht demnächst wegen schweren Raubes, Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Bonn. Er soll mehrere Supermärkte überfallen und in einem Haus in Hennef ein Feuer gelegt haben.

 Ein 34-jähriger gebürtiger Siegburger muss sich bald vor dem Bonner Landgericht verantworten.

Ein 34-jähriger gebürtiger Siegburger muss sich bald vor dem Bonner Landgericht verantworten.

Foto: dpa/Arne Dedert

Ein 34-jähriger gebürtiger Siegburger soll im März 2022 drei Supermärkte in Bad Honnef, Troisdorf sowie in Rehren in Niedersachsen überfallen haben. Außerdem wird dem Mann zur Last gelegt, in einem Haus in Hennef ein Feuer gelegt zu haben. Wegen schweren Raubes, Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung muss er sich demnächst vor der 10. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht verantworten.

Was den Angeklagten in den 1200-Seelen-Weiler auf halbem Weg zwischen Bielefeld und Hannover verschlagen hat, ist noch unbekannt. Laut Anklage soll er aber am Abend des 9. März gegen 21 Uhr ein Sixpack mit 1,5-Liter-Flaschen Cola auf das Kassenband eines Discounters in Rehren gelegt haben. An der Kasse soll er ruhig gewartet haben, bis sich nach dem Scannen des Getränkepakets die Schublade der Registrierkasse öffnete. Sodann soll er ein 40 Zentimeter langes, mitgeführtes Messer gezogen und die 56-jährige Kassiererin aufgefordert haben, ihm die Geldkassette auszuhändigen. Samt dem Behältnis mit 3000 Euro verließ er den Markt wieder; zuvor soll er der Mitarbeiterin noch gedroht haben, sie umzubringen, wenn sie Hilfe riefe.

Haus in Hennef nach Brand unbewohnbar

Die drei folgenden angeklagten Taten ereigneten sich im Rhein-Sieg-Kreis: Offenbar gelang es ihm in der Nacht des 14. März in ein Haus in Hennef einzudringen. Zwei Tage später soll ihm dann eingefallen sein, dass er vielleicht seine Atemschutzmaske dort verloren haben könnte, und so soll er – möglicherweise zur Vertuschung seiner Anwesenheit – in den frühen Morgenstunden des 16. März ein Feuer im Keller des Gebäudes gelegt haben. Das Gebäude ist wegen der starken Rußentwicklung unbewohnbar. Der entstandene Schaden wird auf rund 150.000 Euro geschätzt.

Noch am selben Abend soll der Angeklagte sich dann auf den Weg nach Bad Honnef gemacht haben, wo er erneut einen Supermarkt ins Visier genommen haben soll. „Hol die Kasse raus oder ich steche dich ab“, soll er dem 20-jährigen Kassierer gedroht haben. Schnell verschwand die Kassenschublade im mitgebrachten Rucksack des Räubers. Der Aufforderung des Eindringlings auch die beiden anderen Kassen zu öffnen, konnte der Mitarbeiter allerdings mangels eines passenden Schlüssels nicht nachkommen. Stattdessen händigte er dem Räuber auf Aufforderung zehn Päckchen Zigaretten aus. Die Beute aus dem Überfall betrug diesmal rund 700 Euro.

Angeklagter sitzt in Untersuchungshaft in Köln

Die letzte Tat, die dem Mann vorgeworfen wird, ereignete sich am 22. März im Lager eines Troisdorfer Discounters: Den Raum soll der Angeklagte kurz vor Ladenschluss betreten haben und einen Mitarbeiter wieder mit einem Messer bedroht haben. Den geforderten Tresorschlüssel hatte der Angestellte aber nicht dabei, und so soll der 34-Jährige selbst einen Schrank aufgebrochen haben, in dem sich rund 100 Stangen Zigaretten im Wert von 8000 Euro befanden. Die beförderte er dann mit Hilfe des Mitarbeiters in zwei große Plastiksäcke. Als dann ein weiterer Angestellter aus dem Markt kommend das Lager betrat, wurde auch er zum Opfer: Nach der eindringlichen Aufforderung des Räubers holte der Mann weitere Zigaretten aus dem Ladenlokal und verpackte sie in einem dritten Sack. Zudem soll der Angeklagte Pfefferspray eingesetzt haben soll. Beide Mitarbeiter erlitten Verletzungen.

Verhaftet wurde der Angeklagte schließlich nach einem Zeugenhinweis. Er ist einschlägig vorbestraft und sitzt derzeit in Untersuchungshaft in Köln.

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