Schulpsychologische Dienst des Kreises Mehr als 1100 Anfragen im Jahr 2013

RHEIN-SIEG-KREIS · Seit 40 Jahren gibt es den Schulpsychologischen Dienst im Rhein-Sieg-Kreis. 2013 war er "so gefragt wie nie", wie die Kreisverwaltung mitteilt.

 Drängelei und Schubserei können zum Mobbing dazugehören - auch darum kümmert sich der Schulpsychologische Dienst.

Drängelei und Schubserei können zum Mobbing dazugehören - auch darum kümmert sich der Schulpsychologische Dienst.

Foto: dpa

Die Nachfrage von Eltern, die um Beratung bei schulischen Problemen ihrer Kinder bitten, sei weiterhin konstant hoch. 13 Psychologen stehen den rund 200 Schulen mit mehr als 80.000 Schülern im Kreis derzeit zur Verfügung.

Mehr als 1100 Kinder und Jugendliche und deren Eltern seien im vergangenen Jahr betreut worden - mit möglichst kurzen Wartezeiten. "Wenn Eltern und pädagogische Fachkräfte sich an den Schulpsychologischen Dienst wenden, haben sie in der Regel ein dringendes Anliegen und erhoffen sich eine möglichst kurzfristige Beratung", sagt Maria-Buchholz-Engels, die Leiterin der Psychologischen Beratungsdienste des Rhein-Sieg-Kreises.

In der Regel konnte den Eltern innerhalb von vier bis sechs Wochen nach der Anmeldung ein Termin für eine weitergehende Beratung oder eine psychologische Untersuchung des Kindes angeboten werden.

Dabei standen bei Grundschulkindern meist Lernprobleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen oder Schwierigkeiten beim Sozialverhalten im Vordergrund. Ältere Schüler hatten laut Kreis dagegen öfter mit sozialen Problemen, Mobbing oder psychischen Auffälligkeiten zu kämpfen. Manche so sehr, dass sie gar nicht mehr in die Schule gehen wollten: Laut Buchholz-Engels suchten immer mehr Eltern Rat, weil ihre Kinder den Schulbesuch verweigerten.

Dahinter könnten nach Erfahrung der Experten mangelnde Lernmotivation oder aber Mobbingerfahrungen stecken. So unterschiedlich die Ursachen, so schwierig sei es auch zu helfen: Die Bewältigung der sogenannten Schulabsenz erfordere eine aufwendige Beratung und intensive Zusammenarbeit mit Eltern, Schule, Kinderärzten und häufig auch der Jugendhilfe.

Doch nicht nur Schüler, auch Lehrer suchten 2013 zunehmend Hilfe beim Schulpsychologischen Dienst. Mehr als 350 Anfragen gingen ein, die mit Störungen im Unterricht, Leistungs- und Schulverweigerung oder anderen Konflikten mit Schülern zu tun hatten.

Im Jahr 2014 sollen die präventiven Angebote des Beratungsdienstes nun weiter ausgebaut werden.

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