Kommentar Mehr Kosten
Eines ist den Verantwortlichen der Kreisverwaltung ganz besonders wichtig, wenn es um die Sanierung des Siegburger Kreishauses geht: Bei den (voraussichtlich) 30 Millionen Euro, die die Arbeiten kosten sollen, handele es sich nicht etwa um "Mehrkosten" im Vergleich zu den ursprünglich genannten rund zwölf Millionen.
Noch hat die Sanierung nicht begonnen, noch wird nur geplant. Und es ist tatsächlich ein kluger Schachzug der Verwaltung, zunächst in einem Musterbereich des Gebäudes zu testen, welche Schritte unumgänglich sind und welche sich vielleicht (auch finanziell) doch noch einsparen lassen.
Keiner kann wollen, dass sich erst nach Baubeginn die wahren Kosten herausstellen und das Kreishaus zu einer Art Flughafenruine Siegburgs wird. Die Transparenz, mit der die Verwaltung dabei vorgeht, ist zu begrüßen. Und das Kreishaus in Sachen Brandschutz auf Vordermann zu bringen, ist nicht nur wünschenswert, sondern dringend erforderlich: Ein Gebäude, in dem mehr als 1000 Menschen arbeiten und viele Bürger tagtäglich ein- und ausgehen, muss den höchsten Sicherheitsstandards genügen.
Die Vorgehensweise der Verwaltung ist also nach jetzigem Stand der Dinge nicht zu kritisieren. Und dennoch: Die Verantwortlichen müssen sich zumindest die Frage gefallen lassen, warum man sich im Kreishaus so deutlich verrechnet und nicht einmal die Hälfte der jetzigen Schätzung im Auge hatte. Denn wenn die 30 Millionen Euro schon keine "Mehrkosten" sind - "mehr Kosten" sind es in jedem Fall: mehr als gedacht und vermutlich auch gehofft.