Kommentar zur Kriminalstatistik Mehr Respekt

Meinung | Siegburg · Sie rücken aus, um Hilfe zu leisten, und werden dabei selbst immer häufiger zum Opfer von Gewalt – verbaler wie auch körperlicher Natur. Jedem zweiten der insgesamt 250 Beamten im Wach- und Wechseldienst geschieht das statistisch gesehen ein Mal im Jahr. Zahlen, die einfach unbegreiflich sind.

Gute Arbeit verdient Respekt. Und den haben sich die Beamten der Kreispolizeibehörde mehr als verdient. Das belegen die am Mittwoch vorgelegten, aktuellen Zahlen der Kriminalstatistik. Die Aufklärungsquote liegt mit knapp 55 Prozent auf einem Rekordhoch, die registrierten Fälle haben insgesamt ein Rekordtief erreicht. Eine Entwicklung, die so schon seit Jahren zu beobachten ist und die sich fortsetzen soll, wie alle betonten, und auch muss – in der Ermittlungs-, aber natürlich auch in der Präventionsarbeit.

Wie wichtig gerade letztere ist, zeigen vor allem die Wohnungseinbrüche. Denn trotz eines leichten Anstiegs scheiterten die Einbrecher in den meisten Fällen an gut gesicherten Häusern und Wohnungen oder aufmerksamen Nachbarn.

Absolut unverständlich ist da, dass Polizisten im Dienst der Respekt offensichtlich zunehmend verwehrt wird. Sie rücken aus, um Hilfe zu leisten, und werden dabei selbst immer häufiger zum Opfer von Gewalt – verbaler wie auch körperlicher Natur. Jedem zweiten der insgesamt 250 Beamten im Wach- und Wechseldienst geschieht das statistisch gesehen ein Mal im Jahr. Zahlen, die einfach unbegreiflich sind. Zeiten, in denen allein das Tragen einer Uniform einen gewissen Respekt einflößte, scheinen vergangen. Sie schützt nicht mehr vor Handgreiflichkeiten.

Da ist nun jeder gefordert, die Augen offen zu halten, Zivilcourage zu beweisen und einzugreifen, wenn man sieht, dass Polizeibeamte von der Beschützer- in die Opferrolle gedrängt werden. Vielleicht lernen dann auch alle wieder, was Respekt heißt.

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