Siegburger Stadtmuseum Musikalische Einheit im Trio

SIEGBURG · Zum 25. Mal jährte sich am 3. Oktober der Tag der Deutschen Einheit. Während bundesweit diesem historischen Datum mit großen Festakten gedacht wurde, konnten Gäste im Siegburger Stadtmuseum nach einer feierlichen Ansprache von Bürgermeister Franz Huhn bei einem Jazzkonzert drei herausragenden Musikern lauschen, die trotz ihres individuellen Könnens und ihrer Improvisationskunst zu einer musikalischen Einheit verschmolzen.

 Musikalische Einheit im Trio: Die Jazzmusiker (von links) Michael Sorg, John Goldsby und Hans Dekker im Stadtmuseum.

Musikalische Einheit im Trio: Die Jazzmusiker (von links) Michael Sorg, John Goldsby und Hans Dekker im Stadtmuseum.

Foto: Ingo Eisner

Der in Siegburg lebende amerikanische Jazz-Pianist, Arrangeur und Komponist, Michael Sorg, präsentierte zusammen mit dem international renommierten amerikanischen Kontrabassisten John Goldsby und dem niederländischen Schlagzeuger Hans Dekker eine Mischung aus Jazz, Funk und Latin Grooves.

Ein besonderes Programm zum Thema Einheit hatten die Profimusiker für diesen Festtag zusammengestellt. Ausgewählte Stücke von Michael Sorg, etwa eine mexikanisch angehauchte Komposition, bei der Sorg sogar zur Trompete griff und dem Instrument ein paar Mariachi- Klänge entlockte, sowie des großen zeitgenössischen Jazz-Pianisten Chick Corea gehörten bei dem zweistündigen Konzert ebenso zum Repertoire wie interessante Interpretationen von Beatles-Songs. Dabei zeigten die Musiker zwar, dass sie eine "mit allen Wassern gewaschenes" Jazz-Einheit sind, ließen sich aber immer wieder Raum für interessante Soli.

Spielfreude, Sensibilität und ganz einfach Können: All das zeichnete die Darbietung der drei Musiker im Stadtmuseum aus. Michael Sorg war 20 Jahre lang beim Musik-Corps der US-Army als Pianist, Arrangeur und Bandleader tätig. Seit 2004 lebt er mit seiner Familie als freiberuflicher Musiker in Siegburg. Ein Kritiker schrieb einmal, dass Sorg es schaffe, seinen zahlreichen Kompositionen trotz ihrer Komplexität Leichtigkeit zu verleihen. Wenn er am Klavier sitzt, perlen die Noten förmlich von seinen Fingern. Es wirkt alles einfach und leicht, ist es aber mitnichten.

Mit John Goldsby konnte er einen der bedeutendsten internationalen Kontrabassisten für das Konzert gewinnen, der seit 1994 Mitglied der WDR-Big-Band ist. Der 1958 in Louisville (Kentucky) geborene Bassist trat bereits in jungen Jahren mit Jazz-Größen wie Barney Kessel auf, arbeitete mit Lionel Hampton, Benny Goodman und Wynton Marsalis. Er war zudem Bassist des 1986 mit einem Grammy ausgezeichneten Soundtracks für den Film "The Cotton Club". Goldsby, der mit seiner Familie in Lohmar lebt, hat bereits mehrere Lehrbücher verfasst und unterrichtet an musikalischen Hochschulen.

Auch bei diesem Konzert stellte er eindrucksvoll unter Beweis, dass er ein Meister unter den "Tieftönern" ist. Zusammen mit dem niederländischen Schlagzeuger Hans Dekker bildete er die Rhythmusgruppe des Jazz-Trios. Dekker gehört zu den Gründungsmitgliedern des "Concertgebouw Jazz Orchestra" in Amsterdam, dem er acht Jahre lang angehörte. Seit 2005 ist er der Schlagzeuger der WDR-Big-Band. Die drei Ausnahmemusiker kredenzten im Stadtmuseum jedenfalls ein Konzert vom Allerfeinsten und begeisterten am Tag der Deutschen Einheit ein dankbares Publikum.

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