Flüchtlinge in Siegburg Netzwerk zur Integrationshilfe

Die Stadt, das Diakonische Werk An Sieg und Rhein und der Katholische Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis haben eine Kooperationsvereinbarung über die Betreuung von Flüchtlingen in Siegburg unterzeichnet.

 Kooperationsvereinbarung (hinten von links): Jürgen Schweitzer, Wolfgang Hohn, Markus Wrobel und Michaela Teigelmeister sowie (vorne von links) Monika Bähr und Franz Huhn. FOTO: HOLGER ARNDT

Kooperationsvereinbarung (hinten von links): Jürgen Schweitzer, Wolfgang Hohn, Markus Wrobel und Michaela Teigelmeister sowie (vorne von links) Monika Bähr und Franz Huhn. FOTO: HOLGER ARNDT

Foto: Holger Arndt

Die Stadt Siegburg hat zum 1. März eine Kooperationsvereinbarung mit dem Diakonischen Werk An Sieg und Rhein sowie dem Katholischen Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis (SKM) geschlossen. Gegenstand der Verträge ist die Betreuung von Flüchtlingen in den städtischen Übergangsheimen sowie die Gewinnung und Steuerung der ehrenamtlich Tätigen, die diesen zur Seite stehen. Für SKM und die Diakonie unterschrieben die Geschäftsführer Monika Bähr und Jürgen Schweitzer das Papier.

Während der SKM sich um die Betreuung der zugewiesenen Flüchtlinge durch Ehrenamtler in den Unterkünften Lindenstraße, Scharnhorststraße, Auf den Tongruben, Sonnenhang und Braschoß sowie in denen von der Stadt angemieteten Wohnungen kümmert, hat die Diakonie die gleiche Verpflichtung für die Unterkünfte Haufeld und Siegdamm übernommen. Da sie dort täglich mit einem Sozialarbeiter präsent sein wird, erhält der Träger von der Stadt einen Personalkostenzuschuss für eine volle Stelle sowie jährliche Sachkosten bis maximal 5000 Euro erstattet. Der SKM bekommt für seine Aufgaben die Kosten für eine halbe Sozialarbeiterstelle und ebenfalls Sach- und sonstige Nebenkosten ersetzt.

Bürgermeister Franz Huhn hob bei der Unterzeichnung der Vereinbarungen die Wichtigkeit der Integration hervor, die „ein dauerhafter Prozess sein und uns in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen wird.“ Dabei helfe nur eine gute Vernetzung von Hauptberuflichen und Ehrenamtlern. Die Stadt nutze „die Professionalität von SKM und Diakonie, um Ehrenamtler zu schulen“. Deren Aufgaben in der Migrantenbetreuung gingen weit über die Willkommenskultur hinaus. Gleichzeitig verwies er darauf, dass in 2016 wahrscheinlich nicht mehr mit Landesmitteln zu rechnen sei. Er hoffe, „dass 2017 wieder Gelder fließen“. Dennoch habe „eine menschenwürdige Unterbringung höchste Priorität“.

Man halte auch am Konzept der dezentralen Unterbringung fest. Zurzeit führt die Stadt Verhandlungen mit Eigentümern von Grundstücken, auf denen drei weitere Standorte geplant sind. Zu denen wollte Huhn aber noch keine Angaben machen. Darüber liefen gerade Gespräche mit allen Fraktionen. Möglich sei die Errichtung von Holzbauten mit kleineren Wohneinheiten.

In diesem Zusammenhang erklärte er, man habe den Gedanken verworfen, zugewiesene Flüchtlinge im ehemaligen Schwesternwohnheim Humperdinckstraße unterzubringen. „250 Menschen auf acht Stockwerke verteilt und das möglicherweise über Jahre“, sei schon unter Sicherheitsaspekten unmöglich, erklärte Huhn, der eine weitere Veränderung ankündigte. Die Turnhalle Neuenhof soll nach Absprache mit der Bezirksregierung über den 30. Juni hinaus bis zum 31. Dezember als Erstaufnahme zur Verfügung stehen, dann die Unterkunft Siegdamm in gleicher Funktion genutzt werden. Das Gebäude Haufeld, wo man bis zu 200 weitere Flüchtlinge dauerhaft unterbringen will, wird derzeit umgebaut.

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