Neue Corona-Regeln Viele Freibäder der Region öffnen

Region · Sonnenschein, sinkende Inzidenzen und ein neuer Corona-Erlass: Plötzlich ist die Freibad-Saison zum Greifen nah. Viele Badbetreiber erwischt das auf dem falschen Fuß. Wer ins Freibad will, hat dennoch genügend Auswahl.

 Auch das Bad auf der Insel Grafenwerth will im Juni öffnen.

Auch das Bad auf der Insel Grafenwerth will im Juni öffnen.

Foto: Frank Homann

Es sieht so aus, als hätten die Betreiber der Freibäder in der Region gar nicht damit gerechnet, dass sich zum Sommer warme Temperaturen einstellen könnten, und schon gar nicht, dass die Corona-Inzidenzzahlen so schnell in den Keller gehen, dass das Land blitzartig weitreichende Öffnungskorridore definieren würde. Deshalb heißt es aktuell, alles vorzubereiten. Die ganze schöne Coronalogistik. Was ist bei einem Inzidenzwert von unter 100, unter 50, unter 35? Maske oder nicht Maske? Anmeldung online, per Telefon oder Tageskasse? Fragen über Fragen, die erst einmal sortiert werden wollen. Die Stadt Bonn hat schon mal vorgelegt und die Freibäder am Hardtbergbad und in Friesdorf am Tag nach Christi Himmelfahrt geöffnet. Am Samstag folgte das Ennertbad.

In aller Regel müssen die Badegäste aktuell damit rechnen, dass sie nach einem negativen Coronatest gefragt werden. Alternativ ist eine vollständige Impfung oder Genesung nachzuweisen (3G für getestet, geimpft, genesen). Meistens ist eine Voranmeldung über ein Online-Ticketsystem erforderlich, weil die Besucherzahl in den Bädern vorerst weiterhin begrenzt bleibt. Um möglichst allen Badewilligen ein Schwimmangebot machen zu können, sind vielfach eine Morgen- und eine Nachmittagsschicht vorgesehen. Ein ganzer Tag Badespaß bleibt die Ausnahme.

Alternative zur Online-Anmeldung: Tageskasse und Telefon

Weil man nicht davon ausgehen kann, dass alle Bürger über die Möglichkeit oder Fähigkeit verfügen, sich online anzumelden, gibt es oft eine alternative Telefonnummer oder die Tageskasse. Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet über die gesamte Region gesehen zwischen zwei und fünf Euro.

Am Dienstag, 1. Juni, will auch das Oktopusbad Siegburg eröffnen, einen Tag später die Freibäder in Bornheim und Remagen. Das Freibad Linz ist wahrscheinlich eine Alternative für Menschen aus Bad Honnef, dort ist der Badbesuch ab dem 5. Juni möglich. Geradezu spektakulär ist die Ankündigung des Sankt Augustiner Freibades, am 10. Juni öffnen zu wollen. Denn das ist seit August 2019 geschlossen. Der Sandfilter des großen 50-Meter-Beckens war damals defekt. Da es sich wegen des Alters der Anlage um eine Spezialanfertigung gehandelt hat, war der Nachschub nicht ohne weiteres gesichert. Im vergangenen Jahr dann bemerkte man – kurz bevor konkrete Öffnungspläne realisiert wurden – dass weitere Bauteile ausgetauscht werden mussten. Damals kündigte man an, nun im Mai 2021 öffnen zu wollen. Dieses Ziel wird diesmal wohl nur knapp verfehlt. Ab Donnerstag kommender Woche geht es also in den Zwei-Schicht-Betrieb. Schnelltest und FFP2-Maske sind obligatorisch.

Für die Tage zwischen dem 11. und 14. Juni ist außerdem die Öffnung des Lemmerzfreibades in Königswinter vorgesehen. Das Freibad auf der Insel Grafenwerth folgt voraussichtlich am 28. Juni.

Auch der Außenbereich des Montemarebades in Rheinbach soll bald öffnen, aktuell prüft der Betreiber noch die Möglichkeiten und möchte noch keinen Termin für die Saisoneröffnung nennen. Geschlossen sind auch das Freibad Ahrweiler, das Melbbad in Poppelsdorf, das Römerbad an der Nordbrücke, das Panoramabad Rüngsdorf und die Waldfreibäder in Much und an der Steinbachtalsperre. Das Agguabad befindet sich im Sanierungszustand und wird diese Sommersaison ebenfalls noch nicht mitnehmen können.

Auswintern zum Saisonstart

Die Saison im Siegburger Oktopus startet traditionell mit dem „Auswintern“ des Schwimmvereins Hellas. Und auch in diesem Jahr trafen sich die Vereinsmitglieder am Samstag über den ganzen Tag verteilt, um das Freibad für die am Dienstag beginnende Saison in Schuss zu bringen. Auf dem Programm standen unter anderem die Entfernung von Unkraut auf Stein- und Sandflächen und die Reinigung von Spielgeräten. „Wegen Corona werden sich maximal zwei Familien um einen Bereich kümmern“, so der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Martin Gebhard. Rund 20 Hellas-Schwimmer erschienen zum Arbeitsbeginn morgens um 10 Uhr. Das „Auswintern“ im Oktopus sei seit Jahren fester Bestandteil des Vereinslebens, man helfe dem Freibad gerne, sagte Gebhard. „Wir sind natürlich auch froh, dass wir nach so langer Zeit mit Corona wieder zusammenkommen können“, schloss er.

Alle Bäder verfügen über Internetseiten, auf denen die tagesaktuellen Regelungen abrufbar sind.

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