Kommentar Neuer Blickwinkel

Verwaltungsbauten der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts werden heutzutage oft als hässliche Betonklötze gesehen, als reine Zweckbauten ohne Charme.

Zugegeben, das Siegburger Rathaus wirkt weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick besonders charmant. Wer aber noch genauer hinschaut, wie nun der Lübecker Architekt Klaus Petersen, der erkennt, dass sich hinter der grauen, abbröckelnden Waschbetonfassade viele intelligente Ideen verstecken, die einer Verwaltung auch 2014 noch zugute kommen können.

Petersen hat vielen Siegburger Politikern mit seinem spannenden Vortrag regelrecht die Augen geöffnet und ihnen einen neuen Blick auf "ihr" Rathaus ermöglicht. Diejenigen, die das alte Gebäude im Kopf bereits abgerissen hatten, diejenigen, die aller Vernunft zum Trotz meinten, das Rathaus könne unverändert stehenbleiben und alle, deren Meinung dazwischen lag, wissen nun: Eine Kernsanierung auf Grundlage der ursprünglichen Substanz ist wohl möglich.

Wie die klamme Stadt das bezahlen soll, steht zwar noch in den Sternen - klar ist aber auch: Je länger das Projekt "Neues Rathaus" aufgeschoben wird, desto teurer wird es. Petersen hat ein wenig von der alten Aufbruchstimmung ins Rathaus zurückgebracht - hoffentlich hält sie sich.

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