Einzelhandel in Siegburg Die „Perlenkette“ als Einkaufserlebnis

Siegburg · Am ersten Adventswochenende füllen Siegburger ein neues Format mit Leben: Sie bieten in ihren Geschäften und Ateliers Gestaltern und Manufakturen aus ganz Deutschland eine Plattform.

 Mit dem Format „Perlenkette" wollen die Siegburger Designerin Carina Norina Molitor (2.v.l.) und Silke Göldner vom Stadtmarketing (Mitte) die besonderen Läden und Ateliers der Kreisstadt in den Mittelpunkt rücken.

Mit dem Format „Perlenkette" wollen die Siegburger Designerin Carina Norina Molitor (2.v.l.) und Silke Göldner vom Stadtmarketing (Mitte) die besonderen Läden und Ateliers der Kreisstadt in den Mittelpunkt rücken.

Foto: Nadine Quadt

Die Idee von der Siegburger „Perlenkette“ reift im Grunde schon seit zwei Jahren: Carina Norina Molitor möchte mit ihr Gestaltern aus der Region eine Bühne bieten und zugleich besondere Läden in der Innenstadt in den Fokus rücken. Coronabedingt musste die Textildesignerin die konkrete Planung zunächst allerdings zurückstellen. Zusammen mit Silke Göldner, Leiterin des Stadtmarketings, nutzte sie die Zeit, um das neue Format bis ins Detail vorzubereiten. Am ersten Adventswochenende ist es nun soweit: Inhabergeführte Läden geben Kunsthandwerkern und Designern am Samstag, 27. November, und am verkaufsoffenen Sonntag, 28. November, eine Plattform, um sich und ihre Arbeiten zu präsentieren.

Das Bild der Perlenkette hätte nicht passender gewählt sein können. Ob Geschäft, Atelier oder Yogastudio, ob Mode, Schmuck oder Kunsthandwerk, jeder Ort, jeder Gestalter ist für sich genommen etwas Besonderes. Das eint und verbindet die über die Innenstadt verteilten Anlaufstellen. „Wunderschön“, nennt Siegburgs Vize-Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer das namensgebende Bild. Denn jeder Teilnehmer – ob nun Gastgeber, Aussteller oder sogar beides in einem – sei eine „Perle“. „Über die Kette sind sie miteinander verbunden“, so Haase-Mühlbauer. Als eine Art Funke, der überspringe. An die Stelle des Konkurrenz-Gedankens trete dabei die Vielfalt, die Siegburg zu bieten habe.

Eben die hervorzuheben sei schon immer ihr Anliegen gewesen, erklärt Silke Göldner. Umso mehr freute sich die frühere Wirtschaftsförderin, als Carina Norina Molitor mit ihrer Idee an sie herantrat. „Es braucht Leute, die sich einbringen und mit ihrem Engagement zeigen, wie toll der Standort Siegburg ist“, sagt Göldner.

Dass inhabergeführte Läden in der Kleinstadt funktionieren, ist für Molitor keine Frage. „Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, meinen Laden in Siegburg zu eröffnen“, sagt die Textildesignerin, die seit 2016 am Herrengarten in „Zugvögel“ ihre eigene Mode anbietet. Inzwischen kämen ihre Kunden extra ihretwegen nach Siegburg.

Zeichen gegen Billigkonsum

Mit ihrem eigenen Modelabel ist sie auf Designmessen in Zürich, Wien und Hamburg gewesen. „Da habe ich viel von der Organisation mitbekommen“, sagt Molitor. Und sich ein eigenes Netzwerk aufgebaut. Beides war ihr bei der Aus- und Vorbereitung des Formats „Perlenkette“ von Nutzen. So finden sich unter den Ausstellern nicht nur Siegburger Gestalter, sondern auch solche aus der ganzen Region und gar aus Hamburg. Eines ist Molitor besonders wichtig: „Die Perlenkette steht für bewusstes Einkaufen.“ Es gehe ihr auch um ein Zeichen gegen Billigkonsum und für Nachhaltigkeit.

„Ich habe mich über die Anfrage gefreut“, sagt Anastasia Tepelidou-Pütz, die ihr an der Mühlenstraße gelegenes Yogastudio am Wochenende für nachhaltige Mode öffnet. Das sei eine ganz neue Form, sich und ihren Laden vorzustellen. „Allein hätte ich das wohl nicht gemacht“, sagt sie. Das Perlenketten-Format vermittle ihr ein „Zuhause-Gefühl“. Und für zwei Designerinnen aus Köln gibt es die Gelegenheit, bei ihr sich und ihre Mode zu präsentieren.

Ines Hasenberg stellt in ihrem eigenen Keramik-Atelier an der Bahnhofstraße aus, lässt sich bei der Arbeit über die Schulter schauen, ist zugleich aber auch Gastgeberin für Keramikerinnen aus Bonn und Hoffnungsthal und die Lohmarer Weberin Gisela Becker. „Jedes Atelier ist wie ein Insidertipp“, findet Hasenberg. Deswegen solle man mit- und nicht gegeneinanderarbeiten. Das leben am Wochenende 14 Gastgeber und 21 Kunsthandwerker und Designer.

Die Aktion „Perlenkette“ läuft am Samstag, 27. November, von 11 bis 18 Uhr, sowie am Sonntag, 28. November, zwischen 13 und 18 Uhr. Mehr Informationen auch zu den einzelnen Gastgebern und Ausstellern gibt es auf www.cnm-designs.de/perlenkette/

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