Kommentar zu Feuerwerksverbot Nicht reden, handeln

Meinung | Siegburg · Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn hat nicht unrecht, wenn er sagt, es müsse auch im Kleinen Verzicht geübt werden. Wichtig ist, und das ist das eigentlich Gute an Huhns Vorstoß, dass nicht nur über Klimaschutz geredet, sondern auch gehandelt wird.

Kein Mensch wird bestreiten, dass kunstvolle Lichterspektakel am Himmel faszinierend sind. Dennoch: Diese Böllerei an Silvester, wo ganze Straßenzüge in dichtem Qualm verschwinden, ist nicht zeitgemäß. 5000 Tonnen Feinstaub, die durch Feuerwerkskörper freigesetzt werden, entsprechen 17 Prozent der Menge, die der gesamte Straßenverkehr während eines Jahres in die Luft bläst. Ist das nicht Argument genug für ein generelles Verbot? Und ist es dann nicht logisch und konsequent, auf Rhein in Flammen, Kölner Lichter und Feuerwerke bei Volksfesten zu verzichten?

Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn hat da nicht unrecht, wenn er sagt, es müsse auch im Kleinen Verzicht geübt werden. Wobei dieses Mahnen vonseiten eines Stadtoberhaupts, das in seinem Rat nicht einmal über den Klimanotstand abstimmen ließ, ein wenig unglaubwürdig daherkommt. Dennoch ist es richtig, in Sachen Klimaschutz im Netzwerk zu denken und die beiden Nachbarn Köln und Bonn anzuschreiben. Klimaschutz im Verbund darf sich indes nicht auf diese drei Spektakel beschränken. Zu überlegen ist vielmehr, was die Großregion Köln/Bonn/Rhein-Sieg sonst noch tun kann, um den CO2-Ausstoß radikal zu mindern – etwa mit gemeinsamen Verkehrsprojekten.

Ob es am Ende zu einem Verbot aller Feuerwerke kommt oder vielleicht einzelne besondere Veranstaltungen eine Ausnahmeerlaubnis erhalten, ist da schon fast zweitrangig. Wichtig ist, und das ist das eigentlich Gute an Huhns Vorstoß, dass nicht nur über Klimaschutz geredet, sondern auch gehandelt wird.

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