Geplant hatte er das nicht. Vielmehr hatte er mit einem überregionalen Medium abgesprochen, jeden Monat zwei Geschichten von seiner Reise zu liefern. So finanzierte sich der heute 40-Jährige die Tour. Aber wie passt ein Kontinent zwischen zwei Buchklappen? Eigentlich ganz einfach. Denn Lück ließ die großen Themen außen vor.

Keine Abhandlung über Geschichte, nichts Politisches, sondern den Inhalt reduziert auf das Wesentliche: Die Menschen, die dort Leben. Das Buch nannte der Journalist "Neues vom Nachbarn". Die Helden heißen etwa Jacek Lech aus Auschwitz, André Curutchet aus Frankreich oder Sergio Herman aus den Niederlanden. Letzterer etwa gehört zu den Köchen, die drei Michelin-Sterne und 20 von zwanzig 20 Punkten im Gault Millaut bekommen haben.

Ein Star an den Kochplatten, der während dem Interview einfach nur wie ein müder Koch wirkt. Er muss daran erinnert werden, wo er gerade stehen geblieben war und reibt sich die Augen. Die holländische Esskultur beschreibt Herman als Katastrophe. Deshalb lebe er in Belgien. Dort seien die Pommes frites noch aus frischen Kartoffeln. Zumindest zwischen seinem Wohntort und seinem Restaurant "Oud Sluis". Kurz darauf beschreibt der Autor, wie aus dem müden Mann ein faszinierendes Energiebündel wird. In der Küche.

Um sich zu erinnern, hat Lück einige Mitbringsel in seinem Bulli gebunkert. Zum Beispiel Kronkorken: 56 Biersorten aus 18 Ländern. Unter den Souvenirs sind auch ein Eintrittsarmband für das Roskilde-Festival, eine Hirtenpfeife sowie eine Chilischote.

Von diesen und den 25 weiteren Begegnungen wird Lück bei der Veranstaltung "Zu Gast auf dem Sofa" im Siegburger Kreishaus berichten. Ab 18 Uhr sitzt Lück am Montag, 7. Oktober, auf dem Sofa im Raum Sieg/Agger, Kaiser-Wilhelm-Platz 1, in Siegburg. Der Eintritt ist frei.