Orden auf Siegburger Michaelsberg Pater Wilson zieht es zurück nach Indien

SIEGBURG · Erneut müssen die Siegburger Katholiken Abschied von einem beliebten Karmeliten nehmen. Nach Pater Austin verlässt nun auch Pater Wilson die Kreisstadt.

 Sieg ar Siegburg Verabscheidung Pater Wilson Annokirche

Sieg ar Siegburg Verabscheidung Pater Wilson Annokirche

Foto: Holger Arndt

Pater Wilson von der Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten auf dem Michaelsberg kehrt in seine Heimat Indien zurück. Insgesamt war er 15 Jahre im pastoralen Dienst in Deutschland, davon acht Jahre im Erzbistum Köln tätig. 2013 kam er mit der Neugründung des Karmels Michaelsberg nach Siegburg. Am Sonntag verabschiedete ihn die Pfarrei Sankt Servatius mit einem Gottesdienst in der Kirche Sankt Anno, am 31. Januar gibt es eine weitere Gelegenheit zur Verabschiedung auf dem Michaelsberg nach einer Messe um 12 Uhr in der Kirche Sankt Michael.

Pater Wilson verlässt die Kreisstadt und Deutschland auf eigenen Wunsch und nicht aufgrund einer Versetzung, wie es die Ordensregel vorsieht. „15 Jahre pastoraler Dienst sind eine lange Zeit. Ich möchte mich in meiner indischen Gemeinschaft wiederfinden. Ich habe die Angst, meine indischen Wurzeln zu verlieren“, so der beliebte Kaplan, der in sein Heimatkloster zieht.

„Ich werde Ruhe haben, das indische Leben wiederzuentdecken zusammen mit der Freude, auch nahe bei meiner Familie, bei meiner Mutter, zu sein, die in der Nähe des Klosters wohnt. Sicherlich werde ich auch irgendwann dort wieder Aufgaben übernehmen, aber das warte ich mal ab“, sagt Wilson.

Eine Rückkehr nach Deutschland schließt er nicht aus. „Ich habe ja das deutsche Pfarrexamen. Das heißt, ich kann jederzeit zurück nach Deutschland und hier auch eine Pfarrei übernehmen. Ganz sicher komme ich auch mal zurück nach Siegburg“, versprach er. In der Kreisstadt habe er sich sehr wohl gefühlt, aber eigentlich sei er „ein Typ, der sich immer dort wohlfühlt, wo ich gerade bin. Aber Siegburg und meine Gemeinschaft auf dem Berg waren wirklich sehr schön. Meine Brüder bedauern ebenfalls sehr, dass ich gehe“, erzählt er und hebt darüber hinaus die gute Zusammenarbeit mit dem Seelsorgerteam von Sankt Servatius hervor.

Über die Gemeinde berichtet der Ordensmann, sie sei „sehr gastfreundlich, entgegenkommend und lebendig“ gewesen. „Nach den Messen, besonders in Sankt Anno, kamen oft Leute zu mir, die sagten, was gut in der Messe war. Ich habe mich als Seelsorger wohlgefühlt, besonders bei den Kindermessen. Es war ein Geben und Nehmen. Ich bin reich geworden durch meine Arbeit hier.“

Zum Abschied verriet er sein Lieblingsessen, das er in Deutschland für sich entdeckt hat: Kassler mit Sauerkraut.

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