Gymnasium Alleestraße Performance über Toleranz und Freundschaft

SIEGBURG · Mit einer Performance der Türkei-AG am Gymnasium Alleestraße endete am Sonntag das Kulturprojekt "Begegnungen mit Deutschland - angekommen?".

 Schülerperformance: Eine wahre Begebenheit diente den Schülern der Türkei-AG als Story für ihre Performance.

Schülerperformance: Eine wahre Begebenheit diente den Schülern der Türkei-AG als Story für ihre Performance.

Foto: Paul Kieras

Die kurze Geschichte, die von den Jugendlichen in der Kunst- und Ausstellungshalle des Jungen Forums Kunst gezeigt wurde, behandelte das Thema Toleranz und wahre Freundschaft. Die Idee zu der Performance lieferte eine Mitschülerin, die selbst mitspielte.

Die 15-jährige Zeyneb Turhan hatte vor zwei Jahren beschlossen, ein Kopftuch zu tragen. Freiwillig. "Ich wollte das schon immer, meine ältere Schwester trägt zum Beispiel keins", sagte sie vor der Aufführung. Als sie damals nach den Sommerferien in die Schule kam, sei sie von ihren Freunden geschnitten worden. "Die haben mir keine Wertschätzung mehr entgegengebracht", so Zeyneb. Schnell habe sie begriffen, dass das keine wahren Freunde sein konnten. Sie fand einen neuen Freundeskreis. In dem kurzen Stück beschließt die Hauptperson Ayse ebenfalls, ein Kopftuch zu tragen, um damit zu zeigen, dass sie sich ändern will. Denn sie hat nach einem Gespräch mit einer wirklichen Freundin beschlossen, sich von einer Clique zu trennen, die auf Abwege geraten ist und auch kleinere Straftaten begeht.

Als einige der Mitglieder Getränke aus dem Schulkiosk entwenden und von einer Lehrerin erwischt werden, rettet Ayse sie vor Sanktionen. Sie erklärt der Lehrerin, dass sie gerade die Getränke für alle bezahlen wollte und tut das. Die "Freunde" entschuldigen sich daraufhin für ihr Verhalten dem jungen Mädchen gegenüber. Das Fazit des Stücks: "Es kommt nicht auf Äußerlichkeiten, sondern die inneren Werte an."

Im Anschluss konnten die Besucher noch einmal die Videoinstallation anschauen, zu der Frank Baake, hauptamtlicher Fachbereichsleiter für Theater- und Kulturprojekte der Stadtbetriebe Siegburg AöR, das Konzept erstellt hatte und in der Migranten zu Wort kommen, die in Siegburg leben. Sie schildern ihre Sicht auf Deutschland und ihre Erfahrungen mit dem Begriff "angekommen sein". Zudem konnten sich auch die Besucher der verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen des Kulturprojekts äußern. Sie waren aufgefordert, auf ausgelegten Karten in wenigen Sätzen aufzuschreiben, was "angekommen" für sie persönlich bedeutet.

Das Ergebnis der Aktion bewertet Baake durchweg positiv, überraschend und beeindruckend. So schrieb jemand: "Angekommen ist man, wenn man nicht mehr weg will." Ein anderer notierte: "Oft vergessen die Menschen, dass ich gar nicht von hier bin." Die kurzen und knappen Statements will Baake nach Auswertung aller Zettel als Präsentation auf elektronischem Weg veröffentlichen.

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