„Sei stark – sag nein!" Projektwoche zur Gewaltprävention in Siegburg

SIEGBURG · Jungen und Mädchen haben während einer Projektwoche in Siegburg gelernt, wie sie mit Gewalt umgehen. Das Ferienangebot besteht seit acht Jahren.

 An der Kletterwand lernen die Kinder, im Team zu agieren.

An der Kletterwand lernen die Kinder, im Team zu agieren.

Foto: Holger Arndt

Am meisten Spaß habe ihnen das Klettern in der Arena-Vertikal in Troisdorf-Spich gemacht, aber auch die vielen Spiele – und dass sie noch etwas gelernt hätten, erzählen Elin (10), Merle (9) und Makena (10). Die drei Mädchen nahmen an einer Projektwoche teil, die der Gewaltprävention im Sinne des Opferschutzes und der Stärkung von Zivilcourage diente. Eine Woche vorher war schon eine Jungengruppe geschult worden.

Der Lehrgang stand unter dem Motto „Sei stark – sag nein!“. Der Polizei-Sport-Verein Siegburg organisierte die Woche in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Siegburg und der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises. Michael Kohlhaw vom Polizei-Sport-Verein und Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz leitete die Woche. „So ein Projekt ist nur mit Unterstützung von Sponsoren möglich“, erklärte Kohlhaw.

Das Ferienangebot besteht seit acht Jahren und ist für Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren konzipiert. Es soll ihnen „Spielregeln, das Erlernen von sozial erwünschtem Verhalten und die Akzeptanz persönlicher Grenzen spielerisch, konzeptionell und in der Gruppe vermitteln“. Die Teamfähigkeit wird beispielsweise beim Klettern und „Geocaching“ gefördert, über Geschicklichkeitsspiele die Reaktionsfähigkeit und Konzentration.

Das tägliche Programm von 8 bis 16 Uhr war so umfassend wie abwechslungsreich. So wurden die Kinder über die Gefahren wie Cyber-Mobbing und Stalking aufgeklärt, die im Internet lauern. Der Kooperationspartner „Skills4life“ im Netzwerk „You-can-help“ übte mit den Kindern Handlungsalternativen zur Gewalt ein, förderte die Motivation zur Zivilcourage und Selbstbehauptung. Der Umgang mit Provokationen und die Wahrnehmung persönlicher Grenzen wurden verbessert.

Auf dem Plan stand außerdem die Vorstellung der Opferhilfsorganisation „Weisser Ring“, die ebenfalls die Kurse unterstützt. „Wir haben auch die Siegburger Wache besucht, um das Vertrauen der Jungen und Mädchen in die polizeiliche Arbeit zu stärken und Berührungsängste abzubauen“, berichtete Kohlhaw. Zum Abschluss gab es am Freitagnachmittag für jeden Teilnehmer eine Urkunde und eine Trillerpfeife. Denn in Gefahrensituationen fielen Opfer oft in eine Art Starre, „in der sie nicht mehr in der Lage sind, zu reagieren“, so Kohlhaw. Mit einer Trillerpfeife könnten sie besser auf sich und ihre Situation aufmerksam machen.

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