Prozess in Bonn fällt wegen Corona aus Vater soll Tochter 220 Mal missbraucht haben

Siegburg/Bonn · Ein 59-jähriger Siegburger sollte sich ab Dienstagmorgen wegen 220 Missbrauchsvorwürfen vor Gericht verantworten. Doch die Verhandlung wurde kurzfristig aufgrund eines Coronafalls abgesagt.

 Die Bonner Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung gegen einen Mann aus Siegburg erhoben. Für den Prozess muss nun ein neuer Termin gefunden werden.

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung gegen einen Mann aus Siegburg erhoben. Für den Prozess muss nun ein neuer Termin gefunden werden.

Foto: dpa/Arne Dedert

Ein Ingenieur aus Siegburg soll von 2007 bis 2015 seine eigene Tochter insgesamt 220 Mal missbraucht haben. Davon ist jedenfalls die Bonner Staatsanwaltschaft überzeugt. Sie hat Anklage wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung gegen den heute 59-jährigen Vater erhoben. Der Prozess hätte am Dienstagmorgen starten sollen, der Termin wurde jedoch kurzfristig wieder aufgehoben. Einer der Prozessbeteiligten war positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Letztlich hatte sich der Angeklagte selbst der Polizei gestellt. Das geschah mutmaßlich allerdings nur deshalb, weil seine mittlerweile volljährige Tochter sonst ihrerseits Anzeige erstattet hätte. Dem Vernehmen nach lebt die junge Frau derzeit in einer betreuten Einrichtung. Offenbar war ihr auch von ihren Therapeuten zu der Anzeige geraten worden.

Neuer Termin steht noch nicht fest

Über die Vorfälle ist noch nicht viel bekannt geworden, die Ankläger gehen aber davon aus, dass sich die Übergriffe zunächst jeweils beim gemeinsamen Baden ereignet haben. Am Anfang – das Kind soll damals gerade einmal sechs Jahre alt gewesen sein – habe eine Art Samstagsritual gestanden, mit dem der Vater die Übergriffe auf seine Tochter jeweils im Badezimmer begann. Offenbar wuchs das Mädchen in einem nach außen unauffälligen Familienhaushalt auf. Das Opfer hat einen Bruder und zwei Halbgeschwister, letztere sind Kinder des Mannes aus einer früheren Beziehung.

Wann der Prozess nun neu beginnt, steht derzeit noch nicht fest. Es soll aber ein möglichst zeitnaher Termin gefunden werden.

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