Videoprojekt mit Lied von Konstantin Wecker Siegburger sagen Nein zu Rassismus und Hass

Siegburg · Nach Lohmar sagt jetzt auch Siegburg Nein. Mit einem Videoprojekt von Peter Selbach bekennen die Bürger der Kreisstadt Farbe und setzen zur Musik von Konstantin Wecker ein Zeichen gegen Rassismus, Hass und Gewalt.

 Zusammen vor der Kamera von Peter Selbach (rechts): Die Abordnung vom Kinderheim Pauline von Mallinckrodt.

Zusammen vor der Kamera von Peter Selbach (rechts): Die Abordnung vom Kinderheim Pauline von Mallinckrodt.

Foto: Paul Kieras

Vor einem Jahr startete Peter Selbach ein Videoprojekt in Lohmar, das sich gegen Rassismus, Hass, Gewalt, Sexismus und Diskriminierung stellt. Jedermann war aufgerufen mitzumachen und zum Lied „Sage Nein“ von Konstantin Wecker ebenfalls Farbe zu bekennen. Über 100 Teilnehmer beteiligten sich. Jetzt hat Selbach auch die Siegburger über Social-Media-Kanäle für das gleiche Projekt in der Kreisstadt gewinnen können. 120 Interessenten haben sich bereits angemeldet, am Samstag und Sonntag wurden die ersten 25 von ihnen gefilmt, alle anderen treten in den nächsten vier Wochen vor die Kamera.

Teilnehmer bewegen Lippen synchron zu Wecker-Lied

„Gage gibt es nicht und singen muss auch keiner können“, sagt Selbach. Jeder bekommt eine Textzeile des Liedes zugewiesen, die entsprechende Passage im Original von Wecker vorgespielt. Dann müssen nur die Lippen synchron bewegt werden.

Einer der ersten bei Drehbeginn am Samstag war Siegburgs stellvertretender Bürgermeister Stefan Rosemann. „Ich unterstütze jede Aktion gegen Hass und Rassismus, zumal beides aktueller ist denn je“, begründet er sein Engagement.

Zusammen mit Ivonne Kurtenbach, Leiterin der Kita Pauline, und deren Vorgängerin Mechthild Mariathasan, war Sonja Boddenberg, Leiterin des Kinderheims Pauline von Mallinckrodt, gekommen, „um ein Zeichen zu setzen“. Man müsse gegen jeder Art von Rassismus „gemeinsam aufstehen“. Das sei auch im Kinderheim selbstverständlich. „Pauline (Gründerin des Heims) hätte auch mitgemacht“, zeigte Boddenberg sich überzeugt. Unterstützung gab es auch von der Oberin der Schwestern der christlichen Liebe, Maria Lucia, die im Konvent im Kinderheim lebt. Ihr sei es wichtig, „auch als Ordensfrau erkennbar ein Zeichen zu setzen“, sagte sie.

Dank gab es von Konstantin Wecker in einem Brief an Selbach, der den Liedermacher vor rund 30 Jahren kennengelernt hat und ihn von seiner Idee zu den Projekten begeistern konnte. Der Musiker schrieb: „Liebe Siegburgerinnen, liebe Siegburger, großartig, dass Ihr Euch antifaschistisch einsetzt.(…) Verzweifelt nicht und lasst euch nicht dumm machen von Demagogen, Faschisten, Verschwörungstheoretiker*innen und Rassisten, die mit ihren antisemitischen Parolen und dem Schulterschluss mit der AfD und Nazis derzeit wieder Kapital aus der Krise (Covid-19-Pandemie) schlagen wollen.“

Auf Selbach wartet noch viel Arbeit, bis das Video fertig ist. Dann wird es ins Netz gestellt und unter anderem auf der Homepage der Stadt Siegburg zu sehen sein.

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