Polizei im Rhein-Sieg-Kreis Reaktionszeit bei Notrufen wird regelmäßig kontrolliert

Rhein-Sieg-Kreis · Wie lange dauert es, bis die Polizei bei einem Notruf am Einsatzort ist? Diese Frage kümmert nicht nur die Bürger, sondern auch die Polizeidienststellen selbst. Jährlich wird daher überprüft, wie die Einsätze in den Städten und Regionen in NRW gelaufen sind.

 Bereit für den Einsatz: Im Rhein-Sieg-Kreis müssen die Polizeifahrzeuge teilweise weite Anfahrtswege zurücklegen.

Bereit für den Einsatz: Im Rhein-Sieg-Kreis müssen die Polizeifahrzeuge teilweise weite Anfahrtswege zurücklegen.

Foto: Nadine Quadt

Mehr als 151 Millionen Kilometer hat die Polizei im Jahr 2017 mit ihren Streifenwagen im Land zurückgelegt, wie die aktuellsten Zahlen des nordrhein-westfälischen Innenministeriums belegen. Insgesamt soll die Polizei bei Blaulichtfahrten im Schnitt schneller am Einsatzort gewesen sein als noch im Jahr zuvor. Trotzdem gibt es immer wieder Klagen darüber, dass das Eintreffen der Polizei zu lange dauert, insbesondere in entlegenen Gebieten im Rhein-Sieg-Kreis.

„Die Streifenwagen sind in der Regel irgendwo im Zuständigkeitsgebiet auf Streife unterwegs und erhalten die Einsatzaufträge per Funk. Je nach Standort entstehen im Bereich der Oberen Sieg durchaus mal Anfahrtswege von 20 bis 30 Kilometern“, erklärt Burkhard Rick von der Kreispolizeibehörde in Siegburg die Situation bei den rund 60.000 jährlichen Einsätzen im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. „Gesetzliche Vorgaben zu sogenannten Hilfsfristen, wie bei Feuerwehr und Rettungsdienst, gibt es bei der Polizei nicht“, sagt er. Die Einsätze würden in Prioritäten eingeteilt, während Feuerwehr und Rettungsdienst völlig anders organisiert seien. „Bei ihnen geht es meistens um die Gefährdung von Menschen“, so Rick. Bei der Polizei werde nur bei „konkreter Gefahr für Leib und Leben“ mit Blaulicht und Martinshorn gefahren.

Qualität des Notrufs ist mitentscheidend

Michael Beyer vom Bonner Polizeipräsidium, das für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis zuständig ist, erklärt ebenfalls, dass die Einsatz-Reaktionszeit davon abhänge, welcher Notruf bei der Polizei eingegangen sei. „Bei einem normalen Verkehrsunfall mit Sachschaden ist sie anders als bei einer Körperverletzung mit 'Täter vor Ort'“, so der Pressesprecher. Die Fahrzeuge sind auch hier ständig im Einsatz.

Grundsätzlich werden bei der Polizei die Einsatz-Reaktionszeiten regelmäßig kontrolliert und jährlich ausgewertet, wie Bayer sagt. Von dem Ergebnis hängt unter anderem die personelle Ausstattung der Wachen ab. Seit Ende 2018 sind vier neue Bezirksdienstbeamte in Hennef, Eitorf, Niederkassel und Troisdorf im Einsatz.

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