Radfahren in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis Rekordbeteiligung am Fahrradklimatest in der Region

Rhein-Sieg-Kreis · Allgemeiner Deutscher Fahrradclub legt erste Zahlen vor. Rund 2500 Bürger haben den Radverkehr an Rhein und Sieg bewertet. Besonders stark war die Beteiligung in Bonn, Siegburg und Königswinter.

 Mehr als doppelt so viele Radfahrer wie 2014 haben sich in Hennef am Fahrradklimatest beteiligt.

Mehr als doppelt so viele Radfahrer wie 2014 haben sich in Hennef am Fahrradklimatest beteiligt.

Foto: Ingo Eisner

Rund 2500 Radfahrer haben sich in Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen am bundesweiten Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und des Bundesverkehrsministeriums beteiligt – deutlich mehr als vor zwei Jahren. Damals waren es 1800 Teilnehmer. Die ADFC-Kreisverbandsvorsitzende Annette Quaedvlieg spricht von einer Rekordbeteiligung: „Damit haben wir eine ausreichende Basis für aussagekräftige Analysen, was die Radfahrer in der Region schätzen und wo es noch Handlungsbedarf gibt.“ Die inhaltliche Auswertung soll Mitte Mai vorliegen.

16 Kommunen im Kreis kommen in die bundesweite Auswertung. Das heißt, der ADFC analysiert ihre Teilnahmebögen und gibt den Stadtverwaltungen Hinweise darüber, wie die Radfahrer die Verkehrssituation vor Ort einschätzen. In fünf Kommunen war die Beteiligung dagegen zu gering und damit die Datenbasis zu klein.

Besonders stark war die Beteiligung laut ADFC in Bonn. Dort stieg die Zahl der Teilnehmer von 524 vor zwei Jahren auf rund 850. Enorme Steigerungsraten sieht der ADFC in Hennef, Siegburg, Bad Honnef, Königswinter, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg. In Troisdorf und Lohmar hingegen sei die Beteiligung stark zurückgegangen. „Erstmals sind alle sechs linksrheinischen Städten und Gemeinden im Kreis in die Wertung gekommen“, sagt Georg Wilmers, ADFC-Sprecher für die Verkehrsplanung im Linksrheinischen.

Aufholjagd kurz vor Teilnahmeschluss

Während Swisttal und Wachtberg erstmals das Quorum von 50 Teilnehmern erreichten, ist die schon immer hohe Beteiligung in Meckenheim auf mehr als 200 gestiegen – eine der höchsten Quoten in NRW. Wilmers wertet das als Zeichen für die wachsende Bedeutung des Radverkehrs im ländlicher strukturierten Kreis. Er plädiert daher für die Einrichtung von kreuzungsfreien Radschnellwegen zwischen Bornheim über Alfter nach Bonn sowie zwischen Rheinbach über Meckenheim nach Bonn.

Mit einer Aufholjagd kurz vor Teilnahmeschluss haben es Bad Honnef und Königswinter erstmals in die Wertung des Fahrradklimatests geschafft. Von den 13 rechtsrheinischen Kommunen schafften acht die Mindestteilnahmezahl. Die höchste Beteiligung gab es in Hennef mit mehr als 200, doppelt so viel wie 2014.

Enttäuscht zeigte sich Peter Lorscheid, verkehrspolitischer ADFC-Sprecher im Rechtsrheinischen, darüber, dass die Teilnehmerzahl in Troisdorf von 260 auf unter 70 gesunken ist. Dass Siegburg und Sankt Augustin zusammen mehr als 270 Teilnehmer hätten, sei für ihn ein Indiz dafür, dass die Bedeutung des Radverkehrs zunehme und die Kommunen gefordert seien, mehr für den Radverkehr zu tun. Dazu gehöre unter anderem auch ein Radschnellweg von Troisdorf über Siegburg und Sankt Augustin bis Bonn. (ga)

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