Preis für Siegburger Pizzabäcker Renato Polignone gewinnt die German Pizza Trophy

Siegburg · Der 53-jährige Italiener liebt Pizza. Das beweist er als Teig-Akrobat im Siegburger Tuscolo und als Erfinder eigener Kreationen. Mit seiner "Parma Bianca" holte er jetzt einen Titel. Und 2015 war er sogar Weltmeister.

 Küchen-Akrobatik: Renato Polignone beherrscht die Kunst der Pizzateig-Zubereitung aus dem Effeff.

Küchen-Akrobatik: Renato Polignone beherrscht die Kunst der Pizzateig-Zubereitung aus dem Effeff.

Foto: Holger Arndt

Renato Polignone wirft den Teig in die Luft, fängt ihn auf, dreht ihn auf seiner Hand und lässt ihn wieder durch die Luft wirbeln. Die Pizza-Akrobatik beherrscht er perfekt. Damit hat er sich schon bei Wettbewerben einen Namen gemacht. Nun hat der Süditaliener, der seinen Beruf in Siegburg ausübt, einen weiteren Titel geholt. Er gewann die German Pizza Trophy. Mit seiner Kreation „Parma Bianca“ konnte der Pizzabäcker aus dem Restaurant „Tuscolo“ an der Holzgasse die Jury überzeugen.

Die Pizza bestach mit ungewöhnlichem Belag: Statt einer Tomatensoße nimmt Polignone eine Soße auf Sahnebasis, gewürzt mit Muskatnuss. Darauf kommen Steinpilze, Parmesan, Rucola, frische Tomaten und Parmaschinken. Das Rezept habe er sich erst ein paar Tage vorher überlegt, sagt der 53-Jährige. „Man braucht Leidenschaft, Liebe und Fantasie. Die habe ich.“

Vor 20 Jahren begann er als Tellerwäscher

Vor mehr als 20 Jahren kam Renato Polignone aus seiner Heimat nach Bonn. Im „Tuscolo“ begann er zunächst als Tellerwäscher, denn eigentlich wollte er nur für ein paar Wochen in Deutschland bleiben. Es gefiel ihm dann aber so gut, dass er für immer blieb, erzählt er.

„Als Kind habe ich mal einen Pizza-Akrobaten gesehen und wollte das danach unbedingt auch machen.“ Den Traum verfolgte er weiter. In Deutschland sei er auf die Pizza-Schule in Köln gegangen. Dort habe er das Kochen gelernt und sich verschiedene Tricks angeeignet. Den akrobatischen Teil des Pizzabackens habe er sich jedoch weitestgehend selbst beigebracht.

Mit seinem damaligen Lehrer Umberto Napoletano sei er dann als junger Pizza-Akrobat durch ganz Deutschland getourt und habe seine Kunst in Shows präsentiert. Doch nicht nur die Shows, sondern auch Wettbewerbe hatten es ihm bald angetan. „Jedes Jahr gehe ich auf die Pizza-Weltmeisterschaft in Parma in Italien.“

2015 holte er sogar den Titel. „Die Weltmeisterschaft macht einfach Spaß. Man lernt Pizza-Profis aus der ganzen Welt kennen und misst sich in verschiedensten Disziplinen“,schwärmt Polignone. Zur Meisterschaft in Italien kommen jährlich zwei bis drei Wettkämpfe in Deutschland.

An der German Pizza Trophy in Bochum nahm der 53-Jährige schon zum vierten Mal teil. Er setzte sich gegen 30 Mitbewerber durch.

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