„Trotz Corona, trotz der Folgen des furchtbaren Ukraine-Kriegs – 2022 hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagt Baake. Das sei umso bemerkenswerter, da es coronabedingt im Grunde erst ab April losgegangen sei. Etwa Karneval sei ganz weggebrochen. „Das ist eine Katastrophe für unser Haus“, so Baake. Daher freut er sich umso mehr, dass es in der laufenden Session wieder insgesamt 17 Karnevalsveranstaltungen von Siegburger Vereinen geben wird, große Sitzungen und Feiern in der alten, großen Halle, aber auch kleinere Formate in der neuen, kleineren Halle.

Seit 2011 ist die Auslastung des Forums kontinuierlich angestiegen, sagt Baake, der das 2006 als Rhein-Sieg-Halle eröffnete Veranstaltungsdomizil seit bald zwölf Jahren leitet. Eine Entwicklung, die indes coronabedingt 2020 eingebrochen sei. „Jetzt haben wir aber wieder einen ordentlichen Sprung nach oben erfahren“, sagt er. Als Grund führt er die neu hinzugekommenen Kongresse, Tagungen und Firmenevents an: 27 ein- bis mehrtägige Veranstaltungen dieser Art hat es 2022 gegeben, das entspricht 45 Veranstaltungstagen. Es habe deutlich mehr Anfragen gegeben, so Baake. Insgesamt 165. „Das sind mehr, als wir bedienen können“, so der Forums-Direktor.

Schon jetzt ist laut Baake erkennbar, dass es 2023 mehr als 20 mehrtägige Kongresse im Forum geben wird. 2022 waren es neun. Zu mehr sei es unter anderem auch dadurch nicht gekommen, weil die meisten Anfragen mit einem Vorlauf von durchschnittlich fünf Monaten sehr kurzfristig kämen. Die Interessenten meldeten sich aus der ganzen Republik. „Ich habe den Eindruck, der Markt hat nur auf uns gewartet“, sagt er.

Eher durchwachsen nennt Frank Baake das Geschäft mit den gesellschaftlichen Veranstaltungen. Immerhin hätten Abibälle wieder stattfinden können. Im Entertain-Bereich habe das Haus mit 33 Veranstaltungen das Vor-Corona-Niveau allerdings noch nicht erreicht, mit Auftritten von Max Raabe, Herman van Veen, den Konzerten des Beethovenfestes, Trosten Sträter, Kaya Yanar oder dem Neujahrskonzert des Musikkorps der Bundeswehr aber einige Glanzpunkte setzen können. „Die Branche hat gelitten und leidet noch immer“, sagt Baake. Es sei schwieriger vorherzusehen, was funktioniere. Noch immer sei eine gewisse Zurückhaltung beim Publikum zu spüren.

Gleichwohl blickt er zuversichtlich auf das kommende Jahr: Mit derzeit 40 gebuchten Shows und Konzerten sei eine Steigerung erkennbar. Ein persönliches Highlight ist für ihn etwa der 30. Januar: Dann kommt Torsten Sträter wieder nach Siegburg, mit seinem Programm „Schnee, der auf Ceran fällt“ – und mit ihm ein Kamerateam des WDR, der die Aufzeichnung aus Siegburg in die ARD bringen wird.

Für 2023 rechnet Baake mit mehr als 250 Belegungstagen und einem Umsatz von erstmals mehr als zwei Millionen Euro. „Damit übertreffen wir die Erwartungen, die wir selbst 2016 mit unseren Businessplänen für die Hallenerweiterung vorgelegt haben, deutlich“, sagt er. Auch die Siegburger Vereine nehmen die Halle an, ihnen räumen die Stadtbetriebe besondere Konditionen ein. Angesichts der laufenden Rathaussanierung tagt zudem die kommunale Politik weiterhin im Rhein-Sieg-Forum. Sehr zur Freude Baakes: „Wir sind gerne das demokratische Zentrum Siegburgs.“