Bauprojekt in Siegburg Rhein-Sieg-Halle erhält ein neues Gesicht

Siegburg · Siegburger Politiker bringen die Entwurfsplanung für die Erweiterung der Rhein-Sieg-Halle auf den Weg. Stadt will mehr Möglichkeiten für Tagungen und Konferenzen bieten.

Mit ihrer Erweiterung erhält die Rhein-Sieg-Halle ein neues Gesicht. Das zeigt bereits die Entwurfsplanung, die Antonio Vultaggio vom Architekturbüro HPP am Mittwochabend im Verwaltungsrat der Stadtbetriebe AöR vorgestellt hat. Mit großer Glasfront und Portalstruktur überragt der Anbau die bisherige Halle und verändert ihren Charakter grundlegend. Die Politik hat der Entwurf überzeugt. Bei einer Gegenstimme der Linken hat das Gremium dem weiteren Verfahren mit großer Mehrheit grünes Licht gegeben. Jetzt geht es in die konkrete Planung. Anfang 2018 soll der Bau beginnen, spätestens im Sommer 2019 dann Eröffnung sein.

Wie berichtet, hatte der Verwaltungsrat bereits im Dezember beschlossen, die 2006 eröffnete Veranstaltungshalle um einen Anbau auf drei Ebenen zu erweitern. Vor allem, um mehr Tagungen und Konferenzen nach Siegburg zu holen. Der Bedarf ist laut Stadtbetriebe-Vorstand André Kuchheuser da. Immer wieder müssten Veranstaltungen abgelehnt werden, weil kleinere, flexibel nutzbare Räume gefragt, aber nicht vorhanden seien. Mit dem Anbau erhält die Halle nun diese kleineren Einheiten – und eine Nutzfläche von insgesamt 3000 Quadratmetern. Im Wirtschaftsplan der Stadtbetriebe ist dafür ein Budget von insgesamt 7,93 Millionen Euro bewilligt. Der Bau der Rhein-Sieg-Halle hatte elf bis zwölf Millionen Euro gekostet.

Eine größere Vielfalt an Veranstaltungsmöglichkeiten solle der Anbau bringen – so sei er auch von seiner Architektur her angelegt, erklärte Architekt Antonio Vultaggio. „Wie ein offenes Regal ist er transparent, die innere Nutzung ist von außen abzulesen.“ Sein Büro habe einen Baukörper ohne Rückseite entworfen, der sich aus allen Richtungen gleich darstelle.

Bis zu 400 Menschen passen in den neuen Saal

Der Entwurf zeigt viel Glas mit vorgelagerten Stützen. Er überragt die jetzige Rhein-Sieg-Halle um eine Etage. Mit seinem Portikus avanciert er zum neuen Entrée. Der frühere Barbereich wird dadurch zu einem zentralen Punkt zwischen dem alten, großen und dem neuen, bis zu 400 Menschen fassenden Saal. „Bei Bedarf ist die gesamte Front als Foyer nutzbar“, so der Architekt. Konferenz- und Tagungsräume in der ersten Etage seien alle autark nutzbar. Zum großen Saal hin ist ein Innenhof vorgesehen. In der zweiten Etage sind Büros und Gästezimmer für Künstler untergebracht.

„Es ist ein schönes Gefühl, wenn eigene Ideen Gestalt annehmen“, bekannte Frank Baake, Leiter der Rhein-Sieg-Halle. Und auch die Politik zeigte sich unisono begeistert von der Architektur. Einzig Raymund Schoen (Linke) warf die Frage auf, ob Siegburg sich die Erweiterung leisten könne. „Das ist eine echte Weiterentwicklung“, befand Jürgen Becker (CDU). Besonders der kleine Saal eröffne ganz neue Möglichkeiten. Frank Sauerzweig (SPD) sah alle Vorgaben sehr gut umgesetzt. Und auch Jürgen Peter (FDP) bezeichnete den Entwurf als äußerst gelungen. Die Grünen schlossen sich an, Hans-Werner Müller erkundigte sich indes besorgt nach der Bachstraße, die im Entwurf einem Platz mit rotem Pflaster gewichen ist.

„Die Außengestaltung gehört nicht zur jetzigen Planung“, versicherte Bürgermeister Franz Huhn. Im Entwurf sei der Straßenraum noch in vollen Umfang erhalten, die Architekten hätten das Umfeld nur schon einmal mitgestaltet. Es sei aber vielleicht sinnvoll, sich über eine großzügige Platzgestaltung Gedanken zu machen. Er könne sich Synergieeffekte mit den Außenanlagen des gegenüber liegenden Gymnasiums Alleestraße vorstellen. „Über die Außenanlagen entscheiden wir im nächsten Schritt“, sagte André Kuchheuser. Denn in jedem Fall müssten Linienbusse, Taxen und auch Reisebusse die Bachstraße weiterhin passieren, auch um die Halle anfahren zu können.

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