Nachhaltigkeit in der Region Rhein-Sieg-Kreis legt Aktionsplan für das Klima vor

Rhein-Sieg-Kreis · Der Kreisumweltausschuss beschließt einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, der bis 2025 umgesetzt werden soll. Unter anderem soll mehr Raum für klimafreundliche Verkehrsmittel wie Radschnellwege und den Ausbau des ÖPNV geschaffen werden.

  • Bis 2025 sollen konkrete Schritte hin zu einer CO2-neutralen Kreisverwaltung vollzogen werden. Als „Leuchtturm“ wird das Kreishaus klimaneutral ausgebaut.
  • Die RSAG (Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft) baut eine Biogas-Anlage (wir berichteten), die Abfall-Lkw werden auf Gasantrieb umgerüstet.
  • Es sollen Aufklärungskampagnen zur Vermeidung von Plastik-Verpackungsmüll durchgeführt werden.
  • Bei der RVK (Verkehrsgesellschaft linksrheinisch) soll das Projekt „Null Emission“ weiter vorangetrieben werden. Für die Umstellung der Busflotte der RSVG (Verkehrsgesellschaft rechtsrheinisch) auf regenerative Antriebe soll ein Zeitplan vorgelegt werden.
  • Die Verkehrswende soll erreicht werden durch die Schaffung von mehr Raum für klimafreundliche Verkehrsmittel wie Radschnellwege und den Ausbau des ÖPNV, wobei hervorgehoben wurde, dass sich der Kreis für eine „Reform der Preisgestaltung im Verkehrsverbund“ einsetzen soll. E-Bike-Ladestationen und mehr Radabstellplätze sollen ebenfalls bei den Kommunen und Unternehmen der Region angeregt werden.
  • Neubauvorhaben der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) sollen im punkto Energiegewinnung, Wärmeerzeugung und Dämmung nach modernsten Energiestandards umgesetzt werden.
  • Pilotprojekte für klimafreundliches Wohnen und Arbeiten sollen bei Neubauten oder im Bestand forciert werden.
  • Noch sind nicht alle Kommunen Mitglied der Energieagentur Rhein-Sieg. Das soll sich ändern. Außerdem soll die Energieberatung zu einer Klimaschutzagentur als kommunaler Dienstleister ausgebaut werden, die Energiekonzepte erarbeitet und Kommunen zur klimafreundlichen Mobilität bei Neubauvorhaben berät.
  • Der Kreis legt dem Kreistag alle zwei Jahre einen Bericht auf der Basis der 17 globalen UN-Nachhaltigkeitsziele vor; erstmals 2021.
  • Der Kreis erarbeitet mit den Kommunen und der Energieagentur ein Aktionsprogramm zur Nachrüstung von Hausdächern mit Photovoltaik zur Eigenversorgung.
  • Arno Behlau vom Netzwerk Attac warb dennoch für das Ausrufen des Klimanotstands und demonstrierte in seinem 20-minütigen Vortrag anhand eines Messstabs die Dringlichkeit, den CO2-Ausstoß zu verringern: „Wir müssen nicht über die schwarze Null reden, sondern eine grüne Null. Sonst haben wir bald nicht nur einen Klima-, sondern auch einen Demokratienotstand – und davor habe ich Angst.“
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