Feuerwehr im Rhein-Sieg-Kreis Neues Löschfahrzeug löscht und lüftet per Fernsteuerung

Siegburg · Im Rhein-Sieg-Kreis wurde ein „LUF 60“ angeschafft. Das moderne Löschfahrzeug funktioniert ferngesteuert, kann Wasser werfen, mit Schaum löschen und lüften. Das ist nicht nur bei Wald- und Flächenbränden wichtig.

Das Löschunterstützungsfahrzeug LUF 60 im Einsatz.

Das Löschunterstützungsfahrzeug LUF 60 im Einsatz.

Foto: Rhein-Sieg-Kreis

Es wirft auf über 60 Meter Wasser, lässt sich fernsteuern, überwindet Treppen, löscht in Tunneln und mit Schaum und kann lüften: Der Rhein-Sieg-Kreis hat ein LUF 60 angeschafft. Das „Löschunterstützungsfahrzeug“, so der Kreis, soll allen Feuerwehren im Rhein-Sieg-Kreis zur Verfügung stehen. Untergebracht wurde es nun in der Feuerwache in Siegburg. Hier werde die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren deutlich, sagten Landrat Sebastian Schuster, Siegburgs Bürgermeister Stefan Rosemann und Kreisbrandmeister Stefan Gandelau bei der Übergabe übereinstimmend.

Das LUF 60 ist eine ferngesteuerte Maschine, die hauptsächlich aus einer großen Turbine mit Düsenkranz und einem Fahrgestell mit Raupenfahrwerk besteht, erläutert der Kreis. Sie verfüge ebenfalls über Schaumrohre, die bei Bedarf angebracht werden können.

Turbine und Düsenkranz

Das Fahrzeug eignet zum Löschen von Bränden in Tunneln und Tiefgaragen. Dann dient die Turbine als großer Lüfter in stark verrauchten Bereichen. Ein Düsenkranz zerstäubt das Löschwasser fein; dadurch soll eine starke Kühlung entstehen, um dem Brandbereich Wärmeenergie zu entziehen. Mit Hilfe seines Kettenfahrgestells überwindet das neue Fahrzeug außerdem Rampen und Treppen. Ihren Namen hat die Neuanschaffung unter anderem von ihrer Reichweite: Die Turbine erreicht mit mehr als 60 Metern Wasserwurfweiten, die zum Löschen von Hallen-, Flächen- und Waldbränden eingesetzt werden können. Über die Fernsteuerung soll es die erste grobe Arbeit erledigen. Anschließend rücken die Feuerwehr-Mannschaften für die weiteren Lösch- oder Bergungsarbeiten nach.

250.000 Euro hat der Kreis für dieses Fahrzeug bezahlt. Hintergrund ist, dass die Kreise und kreisfreien Kommunen laut Brand- und Katastrophenschutzgesetz (BHKG) für das Bereitstellen von Einheiten und Einrichtungen für den ortsübergreifenden Bedarf verantwortlich sind, erläutert der Kreis. Deshalb finanziert er die Investition und die Anschaffung von Zubehör ebenso wie Wartungs- und Instandhaltungskosten des LUF 60. Die Siegburger Feuerwehr stellt das Personal und übernimmt die Wartung. Im Einsatzfall soll die Feuerwehr Siegburg, abgestimmt mit dem Rhein-Sieg-Kreis, das LUF 60 an den jeweiligen Einsatzort bringen, so die Übereinkunft.

Das LUF 60 ist bereits in vielen Städten und Landkreisen im Einsatz: So löschte die Hamburger Feuerwehr mit seiner Hilfe 2019 einen Brand in einer Tiefgarage am Fischmarkt. Der Landkreis Leer schaffte eines an für Brandeinsätze im Emstunnel und setzte es bei größeren Hallenbränden innerhalb und außerhalb des Kreises ein. In Friesland kam das LUF  60 beim Brand einer mit Altpapier gefüllten Lagerhalle zum Einsatz.

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