PIK-Stationen Rhein-Sieg-Kreis registriert 6244 Geflüchtete aus der Ukraine

Rhein-Sieg-Kreis · 6244 geflüchtete Ukrainer halten sich seit vergangenem Jahr im Rhein-Sieg-Kreis auf. Die Zahl geht aus einem Bericht hervor, den die Kreisbehörde am Mittwoch veröffentlicht hat. Für ihre Registrierung bestellten die Ausländerbehörden mobile Geräte.

An diesem Gerät der PIK Stelle werden die Fingerabdrücke abgenommen.

An diesem Gerät der PIK Stelle werden die Fingerabdrücke abgenommen.

Foto: Dylan Cem Akalin

Die Aufnahme der vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen hat die Ausländerbehörden im Rhein-Sieg-Kreis und in Troisdorf im vergangenen Jahr vor große Herausforderungen gestellt. Wie aus einem Jahresbericht hervorgeht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, sollen sich derzeit 6244 geflüchtete Ukrainer im Rhein-Sieg-Kreis aufhalten. Davon leben 5418 Geflüchtete aus der Ukraine im Rhein-Sieg-Kreis (Stichtag 20.12.2022). 4887 sollen eine Aufenthaltserlaubnis besitzen.

Fast alle Geflüchteten seien registriert, vermeldet die Ausländerbehörde. In der Stadt Troisdorf, die ein eigenes Ausländeramt unterhält, sollen hingegen alle 826 Geflüchtete auch eine Aufenthaltserlaubnis besitzen. Bei einer Registrierung werden die Geflüchteten erkennungsdienstlich erfasst. Dabei wird ein biometrisches Foto erstellt und Fingerabdrücke abgenommen. Die Registrierung ist für die eindeutige Identifizierung einer Person erforderlich und auch Voraussetzung für die Erteilung eines Aufenthaltstitels. Zudem soll sie sie Doppelerfassungen und Probleme beim Leistungsbezug verhindern.

Land NRW stellte mobile Stationen zur Verfügung

Insbesondere die Registrierung der Geflüchteten mit den sogenannten PIK-Stationen (Personalisierungsinfrastrukturkomponente) sei ein großer Kraftakt gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises. Fünf solcher mobilen Stationen hatte das Land NRW im Zeitraum zwischen April und Mai dem Kreis zur Verfügung gestellt. Zuvor hatte die Behörde versucht, eigene PIK-Stationen bei der zuständigen Bundesdruckerei zu bestellen. Bis zu drei Monate hatten jedoch städtischen Mitarbeiter auf ein Gerät warten müssen. Inzwischen verfügt die Ausländerbehörde über zwei eigene PIK-Stationen, die bei der Registrierung eingesetzt werden. Anfänglich wurden die Stationen durch Personal der Kreisverwaltung bedient, das aus den unterschiedlichsten Bereichen im Haus abgeordnet war. 110 Mitarbeitende registrierten damals Geflüchtete an sieben Tagen die Woche von 7.15 Uhr bis 20.30 Uhr.

Trotz anfänglicher technischer Probleme konnten in diesem Zeitraum 2585 Personen erfasst werden. 879 weitere Personen wurden im Zeitraum zwischen dem 17. und 24. Juni für die Ausländerbehörde Siegburg in der Erstaufnahmeeinrichtung in Bonn registriert. Parallel wurde in der Ausländerbehörde bis Juni 2022 eine Ukrainegruppe mit rund 20 befristet eingestellten externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgebaut. Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter hatten sie aus ursprünglich anderen Branchen vermittelt. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Erteilung von Aufenthaltserlaubnissen, die Bedienung der PIK-Stationen, die Telefonhotline und die Kundenberatung.

„Wir freuen uns, dass wir die vielfältigen Herausforderungen durch die Ukrainekrise bisher gut gemeistert haben“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Diese Aufgaben werden wir im nächsten Jahr genauso engagiert weiter wahrnehmen.“

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