Hilfe bei Reduzierung der Stromkosten Rhein-Sieg-Kreis und Kommunen gründen Energieagentur

Rhein-Sieg-Kreis · Landrat Sebastian Schuster und Vertreter von acht Kommunen haben die Satzung der Energieagentur des Kreises unterzeichnet. Bürger sollen dort Beratung erhalten, wenn sie Fragen etwa zu einer energetischen Sanierung oder zur Nutzung von Solarstrom haben.

Hauseigentümer, die ihre Energiekosten reduzieren wollen oder eine Sanierung planen, können künftig die Hilfe einer neuen Beratungsstelle nutzen. Landrat Sebastian Schuster und Vertreter der Städte Sankt Augustin, Hennef, Troisdorf, Bad Honnef, Königswinter, Lohmar, Niederkassel und der Gemeinde Much haben am Freitag die Vereinssatzung der Energieagentur Rhein-Sieg unterzeichnet.

„Es ist klar, dass ein Landkreis nur begrenzt Möglichkeiten hat, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Darum ist es so wichtig, jeden kleinen Schritt in Richtung Klimaschutz zu gehen“, sagte Schuster.

Personal der Energieagentur soll aufgestockt werden

Die Beratungsstelle mit Sitz in Hennef soll professionelle und neutrale Hilfe etwa bei Fragen der richtigen Wärmedämmung oder der Nutzung selbstproduzierten Solarstroms bieten. Für rund 60 Euro können Interessenten eine Energieberatung zu Hause durchführen lassen. Zudem werde die Agentur die teilnehmenden Kommunen unterstützen, Energie in ihren Liegenschaften einzusparen und dadurch Kosten zu verringern, wie Umweltdezernent Christoph Schwarz erklärte.

Diese Aufgaben werden zu Beginn in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW von vier Mitarbeitern übernommen. „Das Personal wird sukzessive aufgebaut“, so Schwarz. Mit Blick auf ähnliche Einrichtungen in anderen Kreisen geht er von einem raschen Anwachsen des Personalausstattung aus.

Die Stadt Sankt Augustin verspricht sich von der Teilnahme an der Energieagentur eine Ergänzung zu den bestehenden eigenen Angeboten. „Bisher hört das Nachdenken der Kommunen über Klimaschutz an den Grenzen der jeweiligen Gebietskörperschaft auf – das ändert sich jetzt“, sagte Rainer Gleß, Erster Beigeordneter der Stadt.

Finanzierung durch Kreisumlage

Die teilnehmenden Kommunen zahlen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag, dessen Höhe sich an der Einwohnerzahl bemisst. Städte wie Sankt Augustin und Hennef zahlen den Höchstsatz von 8000 Euro pro Jahr. Allerdings: Auch die Kreiskommunen, die bisher noch nicht dem Verein beigetreten sind, zahlen für die Agentur – über die allgemeine Kreisumlage.

Rund 250 000 Euro sind für das laufende Jahr im Haushalt eingeplant. Vor allem linksrheinische Kommunen wie Bornheim, Alfter, Meckenheim oder Wachtberg haben es vorerst abgelehnt, sich an dem Projekt zu beteiligen, weil sie bis zum Jahr 2020 ihr eigenes Klimaschutzprojekt, den interkommunalen Klimamanager, umsetzen. „Wir haben sicher noch Überzeugungsarbeit zu leisten, aber ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird“, so Schuster.

Niederkassels Bürgermeister Stephan Vehreschild begrüßte, dass mit der Energieagentur jetzt „ganz praktischer Klimaschutz“ betrieben werden könne. „Ich freue mich, dass wir interkommunal in einer bereits so großen Gruppe starten können“, so Vehreschild. Otto Neuhoff, Bürgermeister der Stadt Bad Honnef, betonte, dass die Energieagentur vor allem kleineren, finanziell klammen Kommunen eine Möglichkeit biete, ihren Bürgern ein kontinuierliches Beratungsangebot zu machen.

Erste öffentliche Veranstaltungen der Energieagentur sind bereits in Planung. Zu welchen Sprechzeiten die Energieagentur künftig berät und auf welchen Wegen Mitarbeiter kontaktiert werden können, soll in Kürze bekannt gegeben werden.

Weitere Informationen gibt es demnächst im Internet unter www.energieagentur-rsk.de. Die Seite befindet sich aktuell im Aufbau.

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