Mehr als 1200 Anträge Rhein-Sieg-Kreis zahlt 2,6 Millionen Euro an Flutopfer aus
Rhein-Sieg-Kreis · Rund 2,6 Millionen Euro Spenden gingen allein beim Rhein-Sieg-Kreis für die Opfer der Flutkatastrophe vom Sommer 2021 ein. Ein mittlerer vierstelliger Betrag liegt noch vor.
Rund 2,6 Millionen Euro an Spendengeldern hat der Rhein-Sieg-Kreis bislang an Flutopfer aus der Region ausgezahlt. Da auch nach Abschluss der Spendenaktion noch Zahlungen auf das Spendenkonto des Kreises eingingen, „ist noch ein mittlerer vierstelliger Restbetrag vorhanden, über dessen Verteilung die Spendenkommission noch eine abschließende Entscheidung treffen wird“, teilte Antonius Nolden von der Pressestelle des Kreises auf Anfrage mit.
Bei den mehr als 1200 Anträgen ging es vor allem um Schäden an Gebäuden, am Hausrat sowie beschädigte oder zerstörte Pkw. Der überwiegende Teil der Antragstellenden erhielt Barbeträge zwischen 500 und 3000 Euro – je nach Schadensart. Einige Antragstellende konnten einen höheren Schadensbetrag geltend machen. Knapp 200 Anträge mussten Nolden zufolge abgelehnt werden, da Voraussetzungen der Förderrichtlinie nicht erfüllt waren oder die tatsächliche Schadenssumme unter 5000 Euro lag.
Richtlinien zur Spendenverteilung
Nach den vom Kreistag beschlossenen Richtlinien zur Spendenverteilung erhielt man nämlich nur dann eine finanzielle Unterstützung, wenn der verbliebene Schaden nach Abzug von Versicherungsleistungen, Soforthilfen des Landes, anderen Sach- und Geldspenden oder sonstigen Unterstützungsleistungen mindestens 5000 Euro betrug. Die Gelder wurden nach einem durch die Kommission, der auch Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Kommunen angehören, beschlossenen Schlüssel verteilt.
Hauptsächlich stellten Geschädigte aus Swisttal und Rheinbach einen Antrag, da das Hochwasser dort die größten Schäden angerichtet hatte, gefolgt von Unwettergeschädigten aus Alfter, Bornheim, Lohmar, Meckenheim, Niederkassel und Troisdorf.
Aufbauhilfe 2021
In diesem Zusammenhang weist Nolden darauf hin, dass es den von Bund und Ländern eingerichteten Fonds „Aufbauhilfe 2021“ gibt und der Kreis Betroffene bei der Antragstellung unterstützt. Seit Mitte September seien in den Büros in Meckenheim, Rheinbach, Siegburg und Swisttal mehr als 1600 Beratungen durchgeführt und die entsprechenden Anträge an die Bewilligungsbehörde der Bezirksregierung Köln weitergeleitet worden.
„Unsere Teams sind nach wie vor für alle da, die entweder über kein Internet verfügen oder auch einfach nur Hilfe bei der Antragstellung suchen“, sagt Ulla Thiel, Leiterin der Stabsstelle „Wiederaufbau“ des Rhein-Sieg-Kreises. Die Beratungsstellen sind montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr geöffnet.
Eine Beratung ist nur mit Termin möglich. Termine können entweder online oder telefonisch unter 02241/132200 vereinbart werden. Die Telefon-Hotline ist von montags bis donnerstags zwischen 8 und 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr besetzt.
Weitere Informationen zur Fluthilfe gibt es auch auf rhein-sieg-kreis.de/flut2021