Neubau des Katholisch Sozialen Instituts Richtfest auf dem Michaelsberg

SIEGBURG · Neben der ehemaligen Abtei ist der Rohbau des neuen Domizils für das Katholisch Soziale Institut fertiggestellt.

Zum Richtfest im Neubau des Katholisch Sozialen Instituts (KSI) lud das Erzbistum Köln als Bauherr gestern Handwerker, Planer und Vertreter der Stadt auf den Michaelsberg ein. Außerdem die Anwohner von der Bergstraße, die laut Projektleiter Martin Günnewig in den vergangenen Wochen aufgrund des Baustellenverkehrs "ein wenig gebeutelt waren." 41 Millionen Euro werden in das neue Gebäude und in den Umbau der alten Abtei investiert. Über einen Glaskubus sind der Altbau und "sein kleiner Bruder", wie Architekt Caspar Schmitz-Morkramer den Anbau bei der Feier bezeichnete, später einmal verbunden. Der Neubau hat seine endgültige Höhe erreicht, jetzt werden dort die Küche, das Restaurant und Tagungsräume eingerichtet. Aufgrund von heftigem Hagel im Juli waren am Altbau große Schäden entstanden, so dass nun weitere Baumaßnahmen erforderlich werden, die das Erzbistum mit rund sechs Millionen Euro zusätzlich beziffert.

Die angegebene Summe beruht auf Schätzung eines Gutachtens, das dem Bauherrn vor wenigen Tagen vorgelegt wurde. "Bis auf den Hagelschaden befinden wir uns finanziell und zeitlich genau im Projektplan, und der fertige Rohbau lässt bereits ein beeindruckendes Tagungshaus erkennen", erklärte Günnewig. Nun sollen die weiteren Arbeiten und die Behebung des Schadens forciert werden, damit das KSI wie vorgesehen noch Ende des kommenden Jahres von Bad Honnef nach Siegburg umziehen kann.

Einen ersten Eindruck von den Ausmaßen der neuen Einrichtung durften sich die Gäste bei einem Gang durch den Rohbau schon einmal verschaffen. Ebenso von der fantastischen Aussicht auf Siegburg und die Region ringsum. Nach der Begrüßung durch Günnewig ging der Architekt noch einmal auf die große Herausforderung für ihn und sein Team mit dem Bau des KSI ein. Denn schließlich sei die Abtei "nicht irgendein Gebäude", sondern ein über die Region hinaus bekannter kultureller Ort, der sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert habe. Daher sei man bei der Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen "respektvoll mit dem Bestand umgegangen."

Die Art und Weise, wie alt und neu zusammenspielten, solle Ruhe in den Gesamtkomplex bringen. Im Anschluss sprach Polier Jürgen Heuser den Richtspruch hoch oben vom Gerüst aus zu den Gästen, über denen der Richtkranz am Kran schwebte. "Der Heilige Anno wäre stolz auf uns, denn wir halten seinen Berg jung", so der Polier. Er fuhr fort: " Begegnungsstätte, Tagungsraum sowie Tradition von 900 Jahren - hier wird etwas erschaffen für unsere Nachfahren. Alt- und Neubau mit Brücken verbunden, bilden die Nabelschnur für diese Geburtsstunde." Und mit Blick auf diese Abtei von weitem, können die Handwerker sagen: "Ich war dabei."

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