Spenden für Flüchtlingskinder Rund 200 Sternsinger sind in Siegburg unterwegs

SIEGBURG · Als Polizeisprecher Burkhard Rick seine Wohnungstür in Kaldauen für die Sternsinger öffnet, erlebt er eine kleine Überraschung. Statt drei kleiner Könige stehen sogar vier Kostümierte vor ihm.

 Vier Könige in Siegburg-Kaldauen: Max, Meron, Jonathan und Iliya bei Polizeipressesprecher Burkhard Rick.

Vier Könige in Siegburg-Kaldauen: Max, Meron, Jonathan und Iliya bei Polizeipressesprecher Burkhard Rick.

Foto: Holger Arndt

So schallt es aus vier Kehlen: "Christus segne dieses Haus - er segne das Haus, er möge euch führen, das schreiben wir heut' auf die Schwelle der Türen." So geschieht es: Die Kennzeichnung für das Jahr und die Abkürzung für den Spruch "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus") landen an der Hausfassade der Familie Rick.

Als Dank gibt es eine Spende in die Sammelbüchse und Plätzchen für die fleißigen Sternsinger, die trotz des Regenwetters von Haus zu Haus ziehen. Der neunjährige Max, die Geschwister Meron und Jonathan im Alter von zwölf und zehn Jahren und der neunjährige Iliya sammeln für notleidende Kinder in aller Welt.

Vor allem auf die Situation der Flüchtlingskinder soll durch die Sternsingeraktion aufmerksam gemacht werden. Von etwa 45,2 Millionen Flüchtlingen sind 46 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die bundesweite Aktion wird vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger", dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend und den örtlichen Pfarrgemeinden durchgeführt.

Die Spenden finanzieren unter anderem Medikamente, Lebensmittel, Decken und Projekte zur Traumatherapie oder die Ausbildung der Flüchtlingskinder. In Siegburg sind rund 200 Sternsinger unterwegs, die von Ehrenamtlichen betreut und begleitet werden.

Ulrich Tondar koordiniert die Sternsingergruppen in Kaldauen und begleitet auch die vier kleinen Könige Max, Meron, Jonathan und Iliya. Der 71-Jährige engagiert sich gerne für das Projekt. "Ich kann schlecht auf dem Sofa sitzen und Nachrichten über die Flüchtlingsströme nach Lampedusa ansehen und selbst nicht aktiv werden", begründet er seine Motivation.

Gemeinsam mit Renate Lenneper und Monika Jünger, die sich um die Kostüme kümmern, sowie engagierten Eltern betreut er neun Sternsingergruppen der Liebfrauenkirche Kaldauen. Jede Stadtteilgemeinde schickt ihre eigenen Sternsinger los.

Die vier Kaldauer Könige sind eine internationale Gruppe. Ihre Eltern stammen unter anderem aus Eritrea und dem Iran. So bringen sie neben dem Segen auch die Botschaft mit, über den eigenen kulturellen Tellerrand hinauszuschauen und selbst ein Segen für andere zu sein. Am Dreikönigstag, dem kommenden Montag, werden die Sternsinger zum Abschluss ins Siegburger Rathaus eingeladen.

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