5. Entenrennen in Siegburg Rund 3000 Plastiktiere schwammen zugunsten der Jugendbehindertenhilfe

SIEGBURG · "Wo ist denn unsere Ente?", fragte ein kleiner Junge, der zum Start des fünften Entenrennens am Samstag um 13 Uhr an der Ilse-Hollweg-Brücke (Siegfeldstraße) auf den Schultern seines Vaters den besten Überblick hatte. Eine Antwort konnte der ihm aber beim besten Willen nicht geben. Ebenso hielten Sandra Eisenbarth und Tochter Marie vergeblich Ausschau nach "ihren" Enten.

 Gelber Stapellauf: Die Siegburger lassen ihre 3000 Plastikenten zu Wasser.

Gelber Stapellauf: Die Siegburger lassen ihre 3000 Plastikenten zu Wasser.

Foto: Holger Arndt

Denn rund 3000 leuchtend gelbe Plastiktiere - ein neues Rekordergebnis in der Geschichte des Rennens - ergossen sich aus sechs riesigen Regentonnen kopfüber in die Fluten des Mühlengrabens.

Auf die Sprünge halfen ihnen dabei Mike Klopietz von der Jugendbehindertenhilfe (JBH), Vertreter der Sponsoren, Sven Henning und Stefan Grett vom Veranstalter des Ganzen, dem Obi-Markt, und Bürgermeister Franz Huhn.

Einige Ausreißer des Wettkampfs dachten gar nicht ans Schwimmen, sondern versuchten, sich in die Uferböschung zu verkrümeln. Die wurden von Mitgliedern des Kanu Clubs Delphin aus Booten heraus mit dem Paddel schnell wieder auf Kurs gebracht. Sie begleiteten das Teilnehmerfeld auf dem Mühlengraben bis zum Ende. Hunderte von Zuschauern, darunter auch Mutter und Tochter Eisenbarth, machten sich anschließend auf den Weg zu Obi. Dort hatten sich bereits weitere Wettpaten versammelt und säumten den Damm oberhalb des Parkplatzes, um auf keinen Fall das Eintreffen der Sieger zu verpassen.

Ausgestattet mit Waffeln, einer Bratwurst, einem Bier oder Wasser, machten sie es sich bequem und drückten sich selbst kräftig die Daumen. So wie Michael Kluth, der zusammen mit Sohn Leon gleich auf drei Rennenten gesetzt hatte und die Ankunft kaum erwarten konnte.

Andere verkürzten die Zeit mit ihren Kindern auf der Hüpfburg oder amüsierten sich bei der Darbietung der Siegburger Ehrengarde. Die Tanzgruppe des Vereins zeigte passend zur Veranstaltung den "Ententanz". Einige Zuschauer schlichen auch schon einmal um die Bude, in der die von verschiedenen Sponsoren gestifteten 140 Preise in einem Gesamtwert von 9000 Euro ausgestellt waren.

Ein Auge hatte natürlich jeder auf den Hauptgewinn, einen nagelneuen Motorroller, geworfen. "Das ist ganz klar meiner", versicherte Marie augenzwinkernd. Da war von ihrer Ente aber weit und breit noch nichts zu sehen. Der Traum zerplatzte genau um 13.52 Uhr, als Rettungsschwimmer der DLRG den Sieger aus dem trüben Wasser fischten. Es war die Startnummer 1044, Maries Favorit trug die 2763.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Im Sekundentakt landeten die Schwimmer wieder am trockenen Ufer, wo fleißige Helfer sie einsammelten. Nur die ersten zehn Preisträger wurden durch den Einlauf ermittelt, die übrigen 130 durch Los-Ziehung. Freuen konnte sich einmal mehr die JBH, denn der Erlös von circa 9000 Euro aus dem Verkauf der Wettscheine ging komplett an ihre zwei Kindertagesstätten "Veronika Keller" und "Die Kleinen Strolche".

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