Stadtbibliothek in Siegburg Sandra Lüpkes und Jürgen Kehrer lesen rund um Paarbeziehungen
SIEGBURG · Jürgen Kehrer und Sandra Lüpkes, beide Autoren von Kriminalgeschichten und ein Ehepaar, verrieten dem Publikum gleich vor der ersten Geschichte bei einem Leseabend in der Stadtbibliothek, dass sie das, worum es in der Story geht, auch tun würden.
Immer im Dunkeln und meist Ende Februar, Anfang März. Nein, es habe nichts mit Erotik zu tun, erstickte Sandra Lüpkes eventuelle Erwartungen der Zuhörer gleich im Keim. Die Erzählung drehte sich um die Rettung von Kröten auf dem Weg zu ihren Laichplätzen vor dem Überfahrenwerden.
„Der Krötenmann“, so auch der Titel, setzt alles daran, die Tiere zu schützen und seine Frau mimt zur Unterstützung seiner Aktionen sogar eine Wasserleiche. Der Protagonist der Kurzgeschichte war dem Auditorium bestens bekannt: Der chronisch klamme Privatdetektiv Georg Wilsberg, der seit 1995 im ZDF Held einer Fernseh-Krimireihe am Samstagabend ist.
Sieben der bislang gesendeten 51 Wilsberg-Filme basieren auf Romanen von Jürgen Kehrer, der insgesamt 19 Wilsberg-Romane veröffentlicht hat. Gruselig oder gar grausam war keine der Geschichten, die in Münster sowie im Sauerland angesiedelt sind, eher sind die Storys voll feinem Humor. So auch die der zickigen Ehefrau, die ihren Mann zum Wandern zwingt, damit er abnimmt. Der macht es sich aber lieber in einem Hotel gemütlich – mit Konsequenzen.
„Was sich liebt, das killt sich“
Oder die Story über einen Germanistik-Professor, der sich sein Leben lang mit Kosenamen beschäftigt hat und nun als Pensionär per Annonce eine Frau sucht, nur um selbst Schatz genannt zu werden. Zwischen den Lesungen zeigte Lüpkes mit eigenen Liedern, dass sie auch eine hervorragende Sängerin ist.
Passend zum Abend unter dem Motto „Was sich liebt, das killt sich“, hatte sie Chansons über Liebeskummer und zu der Frage, ob es platonische Liebe überhaupt geben kann, ausgewählt. Ein sehr unterhaltsamer Abend, der Lust darauf macht, mehr von dem Autorenduo zu lesen.
