Neuer Anstrich für Siegburger Wahrzeichen Sanierung der Abteikirche in Siegburg hat begonnen

Siegburg · Das Erzbistum Köln beginnt mit der Sanierung der Siegburger Abteikirche. Zunächst erhält Sankt Michael eine neue Farbe, anschließend gehen die Arbeiten im Inneren weiter.

 Das Erzbistum Köln hat die frühere Abteikirche auf dem Michaelsberg eingerüstet. Sie erhält einen neuen Anstrich - zunächst Außen, anschließend auch im Innenraum.

Das Erzbistum Köln hat die frühere Abteikirche auf dem Michaelsberg eingerüstet. Sie erhält einen neuen Anstrich - zunächst Außen, anschließend auch im Innenraum.

Foto: Paul Kieras

Die Abteikirche auf dem Siegburger Michaelsberg hat sich in den vergangenen Tagen erkennbar verändert. An ihrem Turm ist ein Gerüst in die Höhe gewachsen – als weithin sichtbares Zeichen dafür, dass die Sanierung von Sankt Michael beginnt. Wie berichtet, hatte das Erzbistum Köln diese bereits im März angekündigt, den Start dann aber coronabedingt nach hinten verschieben müssen.

Auf die Gottesdienste, Gebetszeiten und Beichtgelegenheiten der Unbeschuhten Karmeliten haben die nun beginnenden Arbeiten an Fassade und Dach zunächst keinen Einfluss. Anders ist das, wenn im Herbst auch die schon lange geplante Renovierung des Kircheninnenraums beginnt. Bis voraussichtlich Ende des Jahres muss die Kirche dann geschlossen bleiben.

Fassade der Abteikirche in Siegburg durch Hagel beschädigt

Mit der Sanierung erhält das Gotteshaus auch eine neue Farbe und hebt sich damit farblich nicht mehr vom Rest des früheren Klostergebäudes ab. Seit fünf Jahren strahlen die ehemalige Benediktiner-Abtei und ihre Kirche nun schon in unterschiedlichen Farben. Die ehemalige Abtei hatte im Zuge ihres Umbaus zum Sitz des Katholisch Sozialen-Instituts (KSI) 2016 auch einen neuen Anstrich bekommen.

Heftige Hagelschauer hatten die Fassade im Westflügel so stark beschädigt, dass sie komplett neu verputzt und gestrichen werden musste. Damals hatte sich eine Findungskommision mit der neuen Farbgebung befasst und sich auf einen helleren Gelbton verständigt.

Einheitliches Gelb für die Abteikirche in Siegburg

Ihre jetzige Farbe trägt die Abteikirche im Übrigen erst seit dem Ende der 1970er Jahre. Damals sei ein Aufschrei durch die Bevölkerung gegangen, als nach dem Abbau der Gerüste der Blick auf den Abteiturm wieder frei war und sich das Siegburger  Wahrzeichen statt in purem Stein verputzt und im barocken Gelb zeigte, wusste die frühere Siegburger Stadtarchivarin Andrea Korte-Böger vor fünf Jahren zu berichten. Die übrigen Abteigebäude folgten in den nächsten Jahren.

Im 19. Jahrhundert war der Putz der 1064 gegründeten Abtei abgeschlagen und der Stein freigelegt worden. Um den Wolsdorfer Brocken dauerhaft vor Verwitterung zu schützen, entschied man sich schließlich, die Gebäude ab dem Ende der 1970er Jahre sukzessive wieder zu verputzen. Inzwischen gehört das Gelb zur Abtei, wie diese auf den Michaelsberg – und künftig zeigt sich nun auch in Gänze wieder einheitlich in einem etwas helleren, graueren Gelb.

Schlichtere und beruhigende Farbgebung im Inneren

Wenn die Arbeiten an Fassade abgeschlossen sind, beginnt das Erzbistum mit der schon lange geplanten Sanierung des Innenraums. 2015 hatte es dafür bereits das hölzerne Chorgestühl der Benedikiner entfernen lassen – und damit eine Welle des Entsetzen unter vielen Siegburgern ausgelöst. Inzwischen ist der Chor restauriert, in einem Workshop sind zudem Ideen für die Neugestaltung des Kirchenraums gesammelt worden.

Laut Sarah Meisenberg, Pressereferentin des Erzbistums, soll voraussichtlich ab Anfang September der Kircheninnenraum ausgeräumt werden. „Auf die 1985 ausgeführte etwas manieristische Gliederung und Farbgebung soll dann eine schlichtere und eher den Raum beruhigende Farbgebung folgen“, so Meisenberg.

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