Umbau für etwa 45 Millionen Sanierung des Siegburger Schulzentrums soll zweieinhalb Jahre dauern

Siegburg · Wenn das Siegburger Schulzentrum Neuenhof saniert wird, müssen alle Schüler in mobile Klassen umziehen. Die Sanierung in einem Bauabschnitt verkürzt die Bauzeit auf zweieinhalb Jahre.

 Container für die Oberstufe: Zu den neun Klassen, in die nach den Ferien Gesamtschüler ziehen, sollen sich während der Sanierung weitere gesellen.

Container für die Oberstufe: Zu den neun Klassen, in die nach den Ferien Gesamtschüler ziehen, sollen sich während der Sanierung weitere gesellen.

Foto: Paul Kieras

Sie sind die Vorboten der großen, umfassenden Sanierung und Erweiterung des Siegburger Schulzentrums Neuenhof. Auf dem früheren Sportplatz hat die Stadt Container errichten lassen, um kurzfristig Platz für die weiter wachsende Gesamtschule zu schaffen, die sich den Campus mit der Alexander-von-Humboldt-Realschule teilt. Zudem sollen die neun zusätzlichen Klassenräume als Ausweichquartiere während der Bauphase dienen – und mit weiteren Containern zu einem Interimsschuldorf anwachsen. Denn anders als ursprünglich geplant, soll die Sanierung des Altbaus nun in einem statt mehreren Bauabschnitten erfolgen. Das hat der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig entschieden.

Investition von rund 45 Millionen Euro

Wie berichtet, wird das 1973 errichtete, in die Jahre gekommene Schulzentrum saniert und um einen Neubau erweitert. Nach ersten vagen Prognosen in einer Machbarkeitsstudie muss die Stadt dafür insgesamt mit rund 45 Millionen Euro Kosten rechnen. Die Planung übernimmt Architekt Heiner Farwick, der schon die Machbarkeitsstudie erstellt hatte. Neben dem Architekturbüro ist ein Projektsteuerer beauftragt, sukzessive sollen in den kommenden Wochen die weiteren Planer beauftragt werden.

„Wir haben Planungsphase eins erreicht“, erklärt die technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger auf Nachfrage. Seit dem Frühjahr laufe die Grundlagenermittlung, die bauorganisatorische und schulorganisatorische Aspekte berücksichtige. Dabei sei die verwaltungsinterne Projektgruppe zu dem Schluss gekommen, dass im Anschluss an den Neubau eine Sanierung in einem Rutsch vorzuziehen sei.

Hohe Lärm- und Schmutzbelastungen

„Ursprünglich sollte sie in mehreren Bauabschnitten erfolgen“, sagt Guckelsberger. Dadurch notwendige Umzüge von Klassen, hohe Lärm- und Schmutzbelastungen und eine Bauzeit von bis zu sechs Jahren hätten die Verwaltung aber dazu bewogen, für eine Sanierung in einem Zug zu werben – auch in Absprache mit Realschulleiterin Iris Gust und Gesamtschulleiter Jochen Schütz. Das heißt, dass Schüler, Lehrer und Verwaltungsmitarbeiter während der Bauphase komplett aus dem Schulgebäude aus- und in mobile Klassen einziehen. „Dadurch verkürzt sich die Bauphase auf zweieinhalb Jahre“, hebt Guckelsberger hervor. Das überzeugte offensichtlich auch die Politik, die dem Vorschlag der Verwaltung unisono gefolgt ist – und damit auch vermutlichen Mehrkosten von rund drei Millionen Euro zugestimmt hat. „Wir müssen mehr Container anschaffen“, erklärt Guckelsberger die Kostensteigerung.

Campus für Bildung und Kultur

„Am Neuenhof entsteht ein Bildungscampus, der nicht allein der schulischen Nutzung vorbehalten sein soll“, sagt der für Schulen zuständige Beigeordnete Andreas Mast. Er hat zum Beispiel sozialpädagogische Aspekte im Blick. So soll das vorhandene Angebot der evangelischen Jugendagentur auf dem Schulgelände um eine offene Jugendarbeit ergänzt werden. „Eine funktionierende Jugendarbeit ist wichtig für den Schulalltag“, so Mast.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Kultur, auch mit Blick auf die Gesamtschule, die als Talentschule einen kulturellen Schwerpunkt hat. Wie berichtet, berücksichtigen die Planungen auch die Einbindung des Vereins Theaterschatz mit Studiobühne, Schauspielschule und Theater Tollhaus auf dem Gelände. Die Symbiose aus Bildung und Kultur soll ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Nach wie vor hofft die Stadt Siegburg, den Großteil der Kosten dafür über das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) abdecken zu können. Im Grundförderantrag wurde der Theaterschatz zunächst zurückgestellt, da die Planungen noch zu wenig fortgeschritten waren. „Wenn wir weiter sind, legen wir es erneut vor“, so Guckelsberger.

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