Gymnasium Alleestraße Schüler stellen Bilder vom jüdischen Friedhof aus

SIEGBURG · Schüler des Gymnasiums Alleestraße stellen ihre Bilder im Siegburger Rathaus aus. Unter der Leitung der Kunstlehrerin Elisabeth Knauer-Romani entstanden erste Skizzen auf dem jüdischen Friedhof.

 Schülerin Mila Cimera vor ihrem Bild.

Schülerin Mila Cimera vor ihrem Bild.

Foto: ga

Der erste Stein, auf den der Besucher des jüdischen Friedhofs an der Heinrichstraße stößt, überragt alle anderen. Es ist ein Mahnmal, das die Stadt Siegburg im Jahr 1962 gleich hinter dem Eingang platzierte, eine Erinnerung an die jüdischen Mitbürger, die bis zum Beginn des nationalsozialistischen Terrors dort lebten. So soll das Gedenken die Schritte der Nachgeborenen begleiten.

Knapp 50 Jahre später, im Spätsommer 2011, kamen Oberstufenschüler des Gymnasiums Alleestraße zu dem Friedhof. Nicht einmal, sondern immer wieder. Sie trugen einen Skizzenblock bei sich, schauten und zeichneten. Unter der Leitung ihrer Kunstlehrerin Elisabeth Knauer-Romani entstanden die ersten Skizzen zu den Bildern, die derzeit noch bis zum 30. November im Siegburger Rathaus zu sehen sind.

Es sind stille Bilder, auf denen Natur und Grabsteine eine Einheit bilden - entstanden in zurückhaltenden Farben in Aquarelltechnik oder Wasserfarben. Und doch sind diese Blätter ausdrucksstark. Denn sie spiegeln eine von Licht und Schatten bestimmte Atmosphäre der Ruhe und des Friedens wider.

In einem langen und beharrlichen Prozess der Aneignung haben die Schüler ihre Skizzen im Kunstraum in Malerei umgesetzt. Einige haben sogar die hebräischen Schriftzüge auf den alten verwitterten Steinen zu imitieren versucht.

Bei der Vernissage im Rathaus erfuhren die Besucher Wissenswertes über den jüdischen Friedhof in Siegburg. Andrea Korte-Böger, Leiterin des Stadtarchivs, hielt einen Kurzvortrag über dessen Gesichte und die Bestattungsrituale des Judentums.

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