Real- und Gesamtschule in Siegburg Schulzentrum am Neuenhof schreit nach Sanierung

SIEGBURG · Gemeinsam mit Verwaltung, Lehrern, Eltern und Schülern haben die Planer das "Projekts Neuenhof" unter die Lupe genommen. Der 1973 errichtete Gebäudekomplex ist marode und bietet nicht genügend Platz.

Bis am Siegburger Schulzentrum Neuenhof erste Bauarbeiten beginnen, müssen ein paar Jahre ins Land ziehen. Das machte Heiner Farwick am Mittwochabend im Schulausschuss deutlich. Allein für die Planungsphase setzt der von der Stadt mit einer Machbarkeitsstudie beauftragte Planer fast zwei Jahre an.

Umso wichtiger sei es, endlich in die Planung einzusteigen, mahnte Bürgermeister Franz Huhn an. Den ersten Schritt dahin hat die Politik nun einstimmig getan: Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat zu beschließen, das Schulzentrum zu sanieren, baulich an die pädagogischen Erfordernisse anzupassen und um einen Anbau zu erweitern. Folgt der Rat der Empfehlung am Donnerstag, 11. Oktober, fällt der Startschuss für die Planung.

Damit ist die Idee, das in die Jahre gekommene Schulgebäude auf dem 54.000 Quadratmeter umfassenden Areal neu zu bauen, vom Tisch. Wie mehrfach berichtet, muss am Neuenhof dringend etwas geschehen. Der 1973 errichtete Gebäudekomplex ist marode und es fehlt an Platz für die dort untergebrachte Real- und Gesamtschule. Im kommenden Sommer startet die Oberstufe der Gesamtschule und damit kommen zu den baulichen auch räumliche Probleme. Mittels einer vor gut zwei Jahren beauftragten Machbarkeitsstudie suchte die Verwaltung gemeinsam mit der Politik nach einer Lösung.

Von einer weiteren Option, die Schule auf dem Seidenberg neu zu bauen und am Neuenhof stattdessen Wohnungsbau zu realisieren, hatte sich die Politik schon im November mehrheitlich verabschiedet. Planer Heiner Farwick hatte für die Variante mehr Nach- als Vorteile aufgezählt und die meisten Unwägbarkeiten bei der Kostenermittlung gesehen.

Es blieben Sanierung oder Neubau am Neuenhof, wobei eine Sanierung samt Erweiterung laut Farwick die günstigere Variante scheint. Nach ersten, vagen Schätzungen muss die Stadt dennoch mit etwa 40 Millionen Euro Kosten rechnen. 15 Millionen Euro stehen in den Jahren 2018 bis 2020 für das „Projekt Neuenhof“ im Haushalt bereit. Die restlichen Mittel sollen ab 2021 folgen.

In den zurückliegenden Monaten haben die Planer nun zusammen mit Verwaltung, Lehrern, Eltern und Schülern beider Schulen die pädagogischen Anforderungen, ein Raumprogramm und zukunftsfähige Ausrichtung der Einrichtungen ermittelt. Ergebnis: „Es fehlen 4250 Quadratmeter Fläche im bestehenden Gebäude“, so Farwick. Raum, der in einem Neubau von Anfang an berücksichtigt, der aber auch bei einer Sanierung über einen Erweiterungsbau gewonnen würde, wie der Planer aufzeigte. Drei mögliche Varianten hat er durchgespielt und präsentiert. Sein Fazit: „Es schreit nach einer Sanierung.“

Bereits in den vorangegangenen Sitzungen hatte Farwick dem mehr als 40 Jahre alten, 1997 und 2008 erweiterten Schulgebäude eine gute, solide Substanz attestiert. „Wir wissen, dass die Variante Sanierung die kostengünstigste ist, und jetzt auch, dass sie auch unter räumlichen und pädagogischen Aspekten funktioniert“, sagte der Beigeordnete Andreas Mast. „Die Schule ist vom Grundsatz her gut gebaut, sie ist zukunftsfähig und wir können mit ihr arbeiten“, betonte auch der Bürgermeister. Folglich empfahl seine Verwaltung in ihrem Beschlussvorschlag eine Sanierung. Für die sprach sich das Gremium einstimmig aus.

Einigkeit herrschte auch bei der von CDU und FDP im Haupt- und Finanzausschuss beantragten und dann auch beschlossenen Verlegung der Studiobühne vom VHS-Studienhaus in das Schulzentrum Neuenhof. „Ein guter Vorschlag, das muss man neidlos anerkennen“, sagte Michael Keller (SPD). Jürgen Peter (FDP) sprach von einer klugen Verknüpfung: „Das Schulzentrum kann profitieren, wenn der Kulturaspekt dort Einzug hält.“ In den anstehenden Planungen soll die Integration von Theaterfachschule und Theater Tollhaus nun geprüft und mit Vertretern der Schule erörtert werden.

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