Mögliche Unfallflucht Schwer verletztes Mädchen in Siegburg gefunden

Siegburg · In Siegburg haben Passanten ein schwer verletztes Mädchen auf einem Gehweg gefunden. Wie das Mädchen verletzt wurde, ist noch unklar. Die Polizei geht in ihren Ermittlungen von einem Unfall aus und sucht Zeugen.

Was ist passiert? Und wie kann es sein, dass niemand etwas mitbekommen hat? Diese Fragen beschäftigen derzeit die Menschen im Siegburger Stadtteil Kaldauen. Am Donnerstag haben Passanten ein schwer verletztes Mädchen auf einem Gehweg gefunden. Mit schweren inneren Verletzungen und Knochenbrüchen ist die Achtjährige in eine Klinik eingeliefert worden. Wie es zu den Verletzungen kam, ist bisher noch vollkommen unklar.

Laut Polizei wurde das Mädchen am Donnerstagmittag gegen 12 Uhr schwer verletzt auf einem Gehweg im Bereich Buchenweg/Akazienweg/Hauptstraße in Siegburg-Kaldauen gefunden. Die Achtjährige war ansprechbar, konnte aber keine Angaben zur Ursache ihrer Verletzungen machen. Anwohner, die zu Hilfe kamen, erkannten das Kind und brachten es zu den Eltern. Die fuhren mit dem Mädchen dann in die Klinik, in der die schweren Verletzungen diagnostiziert wurden. Eine intensivmedizinische Betreuung war notwendig.

Das Krankenhaus alarmierte aufgrund der unklaren Herkunft der Verletzungen die Polizei, die wiederum zog eine Gerichtsmedizinerin hinzu. Aktuell gehen die Ermittler von einem Unfallgeschehen aus und haben Ermittlungen wegen des Verdachts einer Unfallflucht eingeleitet. "Letztlich gehen wir davon aus, dass das Mädchen angefahren wurde", sagt Einsatzleiter Mario Göbel, der am Freitag mit einer Ermittlungsgruppe im Bereich des Fundortes eine Nachbarschaftsbefragung durchführte und Handzettel in die Briefkästen der umliegenden Häuser warf. "Damit wir auch alle erreichen", so Göbel.

Nach Angaben der Polizei wurde das Mädchen zuletzt am Donnerstag zwischen 11.30 und 12 Uhr im Bereich des nahe gelegenen Edeka-Marktes zusammen mit einer Freundin gesehen. Laut ihrer Eltern hatten sich die Mädchen nach der Schule zum Spielen verabredet. Unfallspuren konnten die Ermittler im Bereich des Gehweges, an dem die Achtjährige gefunden wurde, nicht nachweisen.

"Wir brauchen Zeugen, und wir haben auch schon einige gefunden, die etwas dazu sagen können", sagte Göbel nach einigen Stunden Ermittlungsarbeit vor Ort. In einem nächsten Schritt soll ein Spürhund eingesetzt werden, der den Weg des Mädchens nachvollziehen soll.

Die Stimmung der Einwohner in Siegburg-Kaldauen ist indes gekennzeichnet von Ratlosigkeit und Bestürzung, aber auch von Ärger: "Für die Kinder muss es hier mehr Sicherheit geben. Die Kreuzung ist total gefährlich. Hier nimmt keiner Rücksicht auf die Kinder", sagte Anwohnerin Jolanta Ratajczak, die sich am Donnerstag gemeinsam mit einigen anderen Anwohnern über das Geschehen austauschte. Mitbekommen habe sie zum Unfallzeitpunkt zwar nichts, die Achtjährige kenne sie aber gut. Sie sei ein ruhiges Mädchen aus ihrer Nachbarschaft, so Ratajczak. Dass niemand an dieser belebten Ecke etwas mitbekommen haben soll, wundert sie. Schließlich sei die Straße viel befahren, und auch Fußgänger seien hier aufgrund der Einkaufsmöglichkeiten oft unterwegs.

"Dieses Stück ist ganz belebt", sagt auch eine Frau aus Lohmar, die regelmäßig in dem nahe gelegenen Edeka-Markt einkaufen geht: "Hier ist zwar Tempo 30, aber wenn ich hier 30 fahre, werde ich immer angehupt oder direkt überholt. Hier wohnen doch wahnsinnig viele Kinder".

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